Seit bald zwei Jahren gibt es die von Schwarzblau erwirkte Empfehlung des Landesschulrates an Oberösterreichs Pflichtschulen, auch außerhalb des Unterrichts auf dem Schulgelände eine „Deutschpflicht“ zu verordnen. Allein niemand – weder die Politik noch der Landesschulrat – weiß, ob und wie weit das überhaupt umgesetzt wurde.
„Um Vorurteile und Ausgrenzungen zu vermeiden, werden wir auch außerhalb des Unterrichts Deutsch als gemeinsame Sprache verwenden“, lautet der Kernsatz der Empfehlung für die Schulordnungen. Am letzten Februarwochenende des Jahres 2016 erging diese an die Pflichtschulen. Doch fragt man fast zwei Jahre später in der (schwarzblauen) Landespolitik, der die „Deutschpflicht“ so wichtig ist, und im Landesschulrat nach, so kann einem niemand sagen, an wie vielen Schulen diese Empfehlung überhaupt umgesetzt wurde.
Sorge vor psychologischem Druck
Auch Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer weiß das nicht: „Würde ich in den Schulen nachfragen, so würde ich die Empfehlung ja praktisch zur Pflicht machen“, hat er offenbar Sorge, eine Art psychologischen Druck auszuüben.
Lehrer wissen eh, was vernünftig ist
Doch die Lehrer, so ist Enzenhofer überzeugt, würden auch ohne entsprechenden Passus in den Schulordnungen wissen, dass möglichst viel Deutschpraxis für Zuwanderer und Flüchtlinge unumgänglich sei. Sie würden daher dafür sorgen, dass auch in den Pausen Deutsch gesprochen werde
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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