Bester Zoo Europas

“Orang.erie” für Orang Utans eröffnet

Wien
20.05.2009 12:11
Die Orang Utans im Wiener Tiergarten Schönbrunn haben ein neues zu Hause. Am Mittwoch ist die "Tiergarten Orang.erie" nach zweieinhalb Jahren Bauzeit offiziell von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP, Bild rechts) eröffnet worden. In der Anlage, die im ehemaligen Palmenhaus (Orangerie) untergebracht ist, leben die Menschenaffen in einem insgesamt rund 1.000 Quadratmeter großen Gehege mit bis zu elf Meter hohen Kletterbäumen, Netzen, Schwing- und Kletterseilen.

Die Orang Utans Vladimir, Nonja, und Neuzugang Sol sind bereits am Sonntag in ihre neue Bleibe gesiedelt. "Sie haben sich gut eingelebt und fühlen sich schon sehr wohl", versicherte Tiergarten-Direktorin Dagmar Schratter (Bild mitte). Ihr Stellvertreter Harald Schwammer berichtete: "Wie sie eingezogen sind, haben sie sofort alles genau untersucht, jedes Seil und jeden Kletterbaum." Unter anderem hat eines der Tiere dabei eine Schraube gefunden, die offensichtlich von den Bauarbeiten übrig geblieben ist, und hat sie einem Pfleger gebracht.

Alle Bilder von der Eröffnung: siehe Infobox!

Rund 1.000 Quadratmeter Gehegefläche
Die moderne Anlage besteht aus einem 230 Quadratmeter großem Innengehege sowie einer 750 Quadratmeter großen Freianlage. Bei Sonderführungen haben die Besucher die Gelegenheit, über gläserne Boxen, die sich auf der Orang.erie-Terasse befinden, praktisch mitten ins Gehege zu treten. "So sind die Gäste hautnah dran an den Tieren", erklärte Direktorin Schratter. In der Orang.erie sind neben dem Orang-Utan-Gehege außerdem ein Veranstaltungssaal, ein Cafe, eine Bibliothek, ein Archiv und ein zoologisches Informationszentrum untergebracht. Durch einen aufwendigen Sicht- und Schallschutz werden die Affen nicht gestört, wenn im daneben liegenden Raum eine Veranstaltung statt findet.

Noch befinden sich die Tiere in der Innenanlage, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. In etwa zwei Wochen werden sie ins Freie gelassen. Auch Neuzugang Sol, die erst seit Sonntag in Schönbrunn ist, hat sich gut eingelebt, allerdings: "Sie hat noch ein bisschen Angst vor dem großen starken Männchen Vladimir", erzählte Schratter.

"Ich bin stolz was daraus geworden ist"
Die Orang Utans sind vom Aussterben bedroht, aktuellen Schätzungen zufolge ist ihre Zahl in der freien Wildbahn auf etwa 20.000 Tiere zurückgegangen. Die Kosten für das Großprojekt betrugen 11,5 Millionen Euro und wurden vom Wirtschaftsministerium und der Stadt Wien getragen - letztere schoss drei Millionen Euro zu. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ, Bild links) gefällt das neue Gebäude: "Ich bin stolz was daraus geworden ist, früher war das wirklich ein Schandfleck."

Die Orang.erie wurde ursprünglich als erstes Palmenhaus im 19. Jahrhundert unter Kaiser Franz I. erbaut. Das Gewächshaus wurde mit Palmen aus den Schlossgärten, mit neuen Pflanzen aus Brasilien und später mit Vögeln aus dem Tiergarten besiedelt. 1921 jedoch mussten Flora und Fauna den Kameras weichen, ein Filmatelier zog ein. In den Anfangsjahren des Fernsehens (ab 1957) kam der neu gegründete Österreichische Rundfunk dazu. 1973 zog der ORF auf den Küniglberg und die Studios wurden der Filmakademie der Hochschule für Musik und darstellende Kunst übergeben. Nach dem Auszug der Universität im Jahr 2000 wurde dem Tiergarten die Nutzung des Gebäudes zugesprochen.

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