Etwa 42.500 Bomben sind im Zweiten Weltkrieg allein auf Klagenfurt abgeworfen worden. Mindestens zehn Prozent davon sollen als Blindgänger in der Erde gelandet sein, wo sie teilweise noch heute liegen. Wie gefährlich solche Kriegsrelikte sind, zeigen immer wieder Explosionen bei Bauarbeiten.
"Das könnte auch uns passieren"
In Wien etwa ist vor kurzem eine ganze Gärntnerei in die Luft geflogen. "Das könnte auch uns passieren", leidet eine Klagenfurtin Todesangst. "Wegen Umbauarbeiten im Keller habe ich mich beim Vermessungsamt erkundigt und bin draufgekommen, dass unter meinem Haus drei Verdachtspunkte liegen."
Vor Jahren bereits hat die Stadt Klagenfurt die Bombenexperten der Salzburger Firma Koch mit der Erstellung eines Katasters beauftragt, wo aufgrund alter Satellitenbilder Krater und Treffer dokumentiert sind. Für die genaue Analyse oder gar Entsorgung fühlt sich aber niemand so recht zuständig - vor allem nicht, wenns ans Zahlen geht: "Mir wurde gesagt, dass ich selbst für alles aufkommen muss. Das kann doch nicht sein!", schimpft die betroffene Hausbesitzerin.
Doch, das kann sein: Die Stadt Salzburg führt zwar derzeit einen Musterprozess gegen die Republik, um die Kostenfrage ein für allemal zu klären, doch die Causa ist mittlerweile vom Verwaltungsgerichtshof wieder in die erste Instanz zurückgegangen. Es kann also Jahre dauern, bis es zu einer Entscheidung kommt...
von Kerstin Wassermann, Kärntner Krone
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