Blutroter Himmel

Studie: Munch malte in "Der Schrei" Perlmuttwolken

Wissenschaft
24.04.2017 12:18

Der blutrote Himmel in Edvard Munchs berühmtem Gemälde "Der Schrei" soll - so die bis dato gängige Meinung - durch einen von Vulkanasche verfärbten Himmel inspiriert worden sein. Doch diese Annahme ist einer neuen Studie zufolge falsch. Vielmehr habe Munch sogenannte Perlmuttwolken gesehen und gemalt, berichtete am Montag die Geowissenschaftlerin Helene Muri von der Universität Oslo.

Perlmuttwolken treten in unregelmäßigen Intervallen in der winterlichen Stratosphäre auf, erklärte Muri bei einer Pressekonferenz am ersten Tag der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) in Wien. Man kann sie nur unregelmäßig im Winter in den Polarregionen beobachten, weil sie ausschließlich bei sehr kalten Temperaturen (unter minus 80 Grad Celsius) und hoher Feuchtigkeit entstehen.

Sehen kann man Perlmuttwolken nur vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang und nicht bei Tageslicht. "Ihre Farbe und Intensität können dann aber extrem eindrucksvoll sein", sagte die Forscherin. Sie selbst habe solche ein Spektakel am 22. Dezember 2014 bei Oslo beobachtet und analysiert.

Der norwegische Maler Edvard Munch (1863-1944) habe seine "Vision" im Jahr 1892 als einmaliges Erlebnis beschrieben, was zu den seltenen Perlmuttwolken passen würde, meint sie. Wäre die kräftige Farbe hingegen durch Asche des 1883 ausgebrochenen Vulkans Krakatau in Indonesien zustande gekommen, wie man bisher annahm, wären kitschrote Sonnenuntergänge für ein paar Jahre recht alltäglich gewesen.

Vom Bild "Der Schrei" gibt es vier Ausführungen, es gilt als eines der Hauptwerke des Expressionismus. Eine Version wurde 2012 für 119,9 Millionen US-Dollar versteigert.

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