Schwarz fordert eine vollständige Aufklärung und konsequentes Handeln ohne Vertuschung oder falsche Rücksicht. Nur so könne die Kirche das durch die Missbrauchsfälle ins Wanken geratene Vertrauen der Menschen zurückgewinnen. Die erarbeiteten österreichweiten Richtlinien für den Umgang mit Beschuldigten und überführten Tätern sollten so rasch wie möglich zur Geltung kommen.
Zweifel am Sinn der Kirche
Viele Menschen zweifelten am Sinn der Kirche, "weil diese Vorfälle so absolut gegen die Menschlichkeit und die Botschaft des Evangeliums sprechen", räumte der Bischof ein. Es gelte auch einzugestehen, "dass es in der Kirche selbst im Umgang mit Opfern und Tätern Fehler gegeben hat".
Daher sei eine Entschuldigung nochmals angebracht, erklärt Bischof Schwarz. "Es tut uns von Herzen leid und es schmerzt unsäglich, dass jungen Menschen solches Leid angetan wurde." Die Täter hätten sich an hilflosen Kindern vergangen, die ihrer Obhut anvertraut waren und die sich in ihrer Verletztheit zudem kein Gehör verschaffen konnten, sprach Schwarz klare Worte.
Aus den Fehlern lernen
"Es ist ein Versagen wider die Menschlichkeit, das ohne Einschränkung zu verurteilen ist." Im Hinblick auf die Opfer müsse dies so deutlich gesagt werden, "damit sie ermutigt sind, ihre Verwundungen wenigstens heute auszusprechen und kundzutun".
Zugleich rief der Bischof dazu auf, die Kirche differenziert zu beurteilen, ihr vielfältiges positives Wirken ebenfalls in den Blick zu nehmen und der Kirche nicht den Rücken zu kehren. "So wie sich die Zeiten ändern, ändern sich auch die Sensibilisierung und die Einstellung gegenüber Vorgängen und Verhaltensweisen." Aus den Fehlern der Vergangenheit gelte es zu lernen.
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