Bombenfunde

Kriegsrelikt in Sattledt von Bagger ausgebuddelt

Oberösterreich
10.10.2010 11:59
Nach dem Bombenfund in Linz vor zwei Wochen hat am Freitag auch in Sattledt "Bombenstimmung" geherrscht. Bei Grabungen auf dem Gelände der Firma Fronius trat ein Sprengkörper zutage. Und auch in der Landeshauptstadt musste der Entminungsdienst neuerlich ausrücken.

Beim Anlegen eines Gartenbereichs baggerte ein 43-Jähriger mit dem Lkw-Kran das 30 Zentimeter lange Kriegsrelikt aus. Er reinigte das zehn Kilo schwere "Ding" auch noch und legte es beiseite, ehe er seinen Chef über den Bombenfund informierte.

Der rief die Polizei, die mit dem Werksschutz die Evakuierung einleitete. Am Weg von der "Linzer Bombe", die auf der ÖBB-Baustelle neben dem Musiktheater gefunden worden war, holten die Entminungsspezialisten die Streubombe ab – sie hatte keinen Zünder. Wo genau in Wels die Bombe ausgegraben und auf den Lkw verladen wurde, ist nicht mehr feststellbar.

Vor zwei Jahren war schon einmal eine Bombe als "blinder Passagier" von Linz nach Pucking auf einem Lkw unterwegs gewesen. Damals war der 250-Kilo-Blindgänger, der am Voest-Gelände verladen worden war, allerdings "scharf", hatte einen Zünder. Die Bombe wäre um ein Haar in der Umfahrung Hasenufer verbuddelt worden, wurde aber von Bauarbeitern entdeckt.

Chaos in Linz
Auch in Linz hat es am Freitag Bombenalarm gegeben. ÖBB-Arbeiter haben neben der Musiktheater-Baustelle einen 70-Kilogramm-Blindgänger entdeckt. In der Innenstadt ist daraufhin der Verkehr zusammengebrochen.

Kurz vor Mittag waren Arbeiter auf dem ÖBB-Gelände auf das Kriegsrelikt gestoßen. Rund um die Blumau wurde ein Sperrkreis errichtet, die Blumauer Straße, Wiener Straße, Bahnhofstraße sowie die Landstraße waren direkt betroffen. Die Bim-Verbindung war völlig unterbrochen, Bus-Linien mussten über die Goethestraße umgeleitet werden.

"Aber da brach natürlich alles zusammen", sagt Hermann Silber von der Linz AG-Netzleitzentrale. Busse und Schienenersatzverkehr blieben im Stoßverkehr stecken. Auch als um 13.12 Uhr die Bomben-Experten "entschärft" meldeten und die Sperren wieder aufgehoben werden konnten, dauerte es noch zweieinhalb Stunden, bis alle Öffis wieder regulär unterwegs waren. "Wir hatten die doppelte Besetzung, um alles zu entwirren", so Silber.

Auch auf der Westbahn gab es bei mehreren Zügen Verspätungen, da der Sperrkreis über die Gleise reichte.

Zweiter Bombenfund in zwei Wochen
Erst vor etwa zwei Wochen war eine 250 Kilo schwere US-Fliegerbombe auf einer Baustelle am Voest-Gelände gefunden worden und hatte 65 Jahre nach ihrem Abwurf für Chaos gesorgt (Bericht in der Infobox).

von Markus Schütz, ("OÖ Krone") und ooe.krone.at

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