Journalist verhört

Ungarn: Neue “Attacke auf Pressefreiheit”

Medien
28.10.2016 09:35

Eine ungarische Wochenzeitung hat eine weitere Attacke gegen die Pressefreiheit beklagt. Ihr Reporter Gergely Bruckner sei Mitte Oktober von der Polizei verhört worden, damit er eine Quelle preisgibt. Das Wirtschaftsblatt "Figyelo" sieht in dem Vorgehen einen Einschüchterungsversuch.

(Bild: kmm)

Es handle sich um die "jüngste Attacke auf den unabhängigen Journalismus und die Pressefreiheit", erklärte "Figyelo". Die Polizei habe versucht, die Quelle für einen Artikel über den Verkauf der MKB-Bank zu erfahren, so das Wirtschaftsblatt am Donnerstag auf seiner Website.

Die ungarische Zentralbank habe eine Anzeige gegen "Unbekannt wegen des Verrats von Handelsgeheimnissen" erstattet. Chef der Zentralbank ist seit 2013 György Matolcsy, ein Vertrauter des rechtsgerichteten Regierungschefs Viktor Orban. Der ungarische Staat hatte die Bank 2014 von ihrem deutschen Eigentümer, der Bayerischen Landesbank, gekauft. Dem "Figyelo"-Artikel zufolge zahlte der Staat zu viel für die marode Bank.

Erst kürzlich war in Ungarn die regierungskritische Zeitung "Nepszabadsag" ohne Vorwarnung eingestellt und an einen regierungsnahen Oligarchen verkauft worden. Kritiker werfen Orban vor, die Medien im Land zu Verlautbarungsorganen seiner Regierung machen zu wollen. Zahlreiche privatwirtschaftliche Medien wurden demnach von regierungsfreundlichen Oligarchen aufgekauft.

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