Todeskampf im All

Zwergstern zerstört ihn umkreisenden Mini-Planeten

Wissenschaft
22.10.2015 14:35
Ein eindrucksvolles Beispiel für die Zerstörungskräfte des Kosmos haben Forscher mithilfe des Weltraumteleskops "Kepler" beobachtet. Im Sternbild Jungfrau entdeckten sie einen sogenannten Weißen Zwerg, der gerade dabei ist, einen ihn umkreisenden Planeten zu zerstören. Um den Stern mit dem Katalognamen WD 1145-017 bewege sich ein felsiges Objekt in einer Art Todesspirale, berichten die Astronomen im Fachjournal "Nature".

"Wir sind zum ersten Mal Zeuge davon, wie ein Mini-"Planet" durch intensive Schwerkraft (des Sterns, Anm.), auseinandergerissen und durch das Sonnenlicht verdampft wird und felsiges Material auf seinen Stern regnet", wird Andrew Vanderburg vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge (Massachusetts) auf der Website der NASA zitiert.

Weil Trümmer, Staub und Gase des sterbenden Planeten wie ein dichter Schleier am Weißen Zerg WD 1145-017 (er ist der Kern einer ausgebrannten Sonne, die ihre Atmosphäre ins All geblasen hat und nun langsam abkühlt, Anm.) vorbeiziehen, wurde die Szenerie mit "Kepler" entdeckt, das nach Helligkeitsschwankungen von Sternen Ausschau hält.

Aufgrund der Daten des NASA-Weltraumobservatoriums und verschiedener erdgestützter Teleskope konnten die Forscher errechnen, dass sich der kleine Planet bzw. das, was von ihm noch übrig ist, und weitere Gesteinsbrocken in einem Orbit von 837.000 Kilometern um den Weißen Zwerg WD 1145-017 bewegen.

Die Forscher gehen davon aus, dass das rund 570 Lichtjahre von der Erde entfernte Objekt einst ein Planet war, dessen Umlaufbahn instabil wurde, weshalb er seinem Zentralgestirn zu nahe kam. Vandenburg und seine Forscherkollegen schätzen, dass sich der zerfallende Zwergplanet innerhalb knapp einer Million Jahre vollständig auflösen wird.

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