Im Werben um die Gunst der Weibchen versuchen die männlichen Mini-Drachen, die Konkurrenz mit dem Leuchten ihres azurblauen Kopfes zu übertrumpfen und so der Damenwelt zu imponieren. Bei Niederlagen werden die frabenprächtigen Tiere aber ganz schnell blass: Ein Rivale, der im Revierkampf den Kürzeren zieht, erblasse binnen weniger Minuten, teilte das Zoologische Forschungsmuseum Alexander König am Mittwoch in Bonn mit.
Kann wie Chamäleon die Farbe wechseln
Der kleine Drache ist von Kopf bis Schwanzanfang knapp zehn Zentimeter lang und ernährt sich nach Angaben der Experten ausschließlich von Insekten. Das Tier, das den wissenschaftlichen Namen Calotes bachae erhielt, gehört zur Gattung der Schönechsen und kann - ähnlich wie ein Chamäleon - seine Farben verändern. Nachts sind die Tiere eher dunkel und bräunlich und machen sich unscheinbar.
Bekannt war der kleine prächtige Drache schon seit Langem. Allerdings sei er mit einer blauen Echsenart aus Burma und Thailand verwechselt worden, heißt es. "Eine genetische Untersuchung hat gezeigt, dass sie sehr unterschiedlich sind", sagte der Bonner Experte Dennis Rödder.
Spezies mittels DNA-Barcodings identifiziert
Das deutsch-russische Forscherteam fand den Mini-Drachen im Süden Vietnams, als die Wissenschaftler im Regenwald die dort lebenden Tierspezies genau untersuchten. Der Fund mache deutlich, wie wichtig die neue Methode des DNA-Barcodings (eine besondere Form der Genanalyse bei Tieren) sei. Die Artenvielfalt der Erde sei noch lange nicht erforscht, schreiben die Forscher im Fachblatt "Zootaxa".
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