Torkelt im Weltall

Trümmer von Raumfrachter stürzen wohl ins Meer

Wissenschaft
04.05.2015 15:09
Trümmer des abstürzenden russischen Raumfrachters "Progress M-27M", der wegen einer technischen Panne in eine falsche Umlaufbahn geraten ist, fallen aktuellen Berechnungen zufolge wohl am 9. Mai in den Atlantik und wären damit vermutlich keine Gefahr für Menschen. Sollte der mehr als sieben Tonnen schwere unbemannte Transporter seine Bahn wie kalkuliert beibehalten, soll der Großteil des Raumschiffs in ein paar Tagen in der Erdatmosphäre verglühen.

Das berichteten Medien in Moskau unter Berufung auf Experten aus Russland und den USA. Bauteile aus Titan oder Edelstahl werden nicht schmelzen. Sie würden demnach am kommenden Samstag gegen 19.30 Uhr MESZ etwa 1.600 Kilometer östlich von Kuba niedergehen, heißt es. "Progress" drehe sich allerdings stark um die eigene Achse und könne noch den Kurs ändern.

Vorgesehene Umlaufbahn verfehlt
Der Transporter mit rund 2,4 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS hatte nach dem Start am vergangenen Dienstag die vorgesehene Umlaufbahn verfehlt. Experten im russischen Kontrollzentrum gelang es nicht, den Raumfrachter wieder unter Kontrolle zu bringen, weshalb er unkontrolliert im All torkelt und abstürzen wird. Die Panne war wohl von einer defekten "Sojus"-Trägerrakete ausgelöst worden.

Die "Progress M-27M" war Dienstagfrüh an Bord einer "Sojus"-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet und sollte nach sechs Stunden Flug unter anderem mit Treibstoff, Geräten für wissenschaftliche Experimente und Sauerstoff am Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde andocken. Der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zufolge hat die ISS vorerst aber genug Lebensmittel und technisches Material an Bord.

Derzeit sechs Astronauten auf der ISS
Auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde arbeiten derzeit die Kosmonauten Gennadi Padalka, Michail Kornijenko und Anton Schkaplerow. Die USA sind mit den Astronauten Scott Kelly und Terry Virts vertreten, zudem ist die Italienerin Samantha Cristoforetti von der europäischen Raumfahrtagentur ESA an Bord. Drei von ihnen sollen Mitte Mai zurückkehren.

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