Sprießt im Labor

Polar-Moos erwacht nach 1.500 Jahren Dauerfrost

Wissenschaft
17.03.2014 17:00
Einem Moos aus der Subantarktis können mehr als 1.500 Jahre Dauerfrost nichts anhaben: Die Pflanze, die Forscher auf der Insel Signy Island dem Permafrostboden in gut einem Meter Tiefe entnahmen, begann im Labor wieder zu sprießen. Das berichtet ein Team um Peter Convey von der neuseeländischen University of Canterbury in Christchurch.

Die Wissenschaftler hatten die Proben der Art namens Chorisodontium aciphyllum im Februar 2003, also im antarktischen Spätsommer, aus dem gefrorenen Boden entnommen. Mit der Radiokarbonmethode datierten sie das Alter der Pflanze auf etwa 1.530 bis 1.700 Jahre.

Um die Überlebensfähigkeit des Mooses zu testen, imitierten die Forscher im Labor einen Tagesrhythmus: Acht Stunden war es bei etwa null Grad Celsius dunkel, 16 Stunden bei rund 20 Grad hell. Die aus 110 Zentimeter Tiefe stammende Probe begann nach 55 Tagen wieder zu sprießen, berichten die Wissenschaftler.

Könnte vermutlich noch länger überleben
Das Moos könne vermutlich sogar noch längere Zeit bei Dauerfrost überstehen, schreiben sie im Fachmagazin "Current Biology". Es stelle seinen Stoffwechsel bei Dauerfrost weitgehend ein, erläutern die Forscher. Bisher zeigten Untersuchungen nur, dass Pflanzen nach 20 Jahren Dauerfrost wieder gedeihen können, betonen sie.

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