US-Studie

Ölkatastrophen schädigen Herzen von Fischen

Wissenschaft
24.03.2014 21:00
Bei frisch geschlüpften Fischlarven können Ölkatastrophen schwerwiegende Herzdefekte auslösen. Zu diesem Schluss kommen US-Wissenschaftler, die die Auswirkungen der explodierten Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko auf die Entwicklung von Fischembryonen untersucht hatten.

Ein Wissenschaftler-Team um John Incardona vom Northwest Fisheries Science Center in Seattle verwendete Öl, das direkt von der Wasseroberfläche in dem Gebiet und vom Leck der Ölplattform Deepwater Horizon stammte.

Gefährlich seien für die Fische vor allem die im Öl enthaltenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) - Substanzen, die auch in Abgasen enthalten sind oder beim Grillen und Rauchen entstehen. Die Forscher analysierten, wie sich verschiedene PAK-Konzentrationen im Wasser auf die Entwicklung von Embryonen zweier Thunfischarten und einer Makrelenart auswirkten.

Defekte an Herzen und Flossen
Es zeigte sich, dass alle Fischarten nahezu identische Defekte aufwiesen: Mängel bei der Herzentwicklung der Embryonen, ein verlangsamter Herzschlag und Herzrhythmusstörungen, Herzfehler und Ödeme, ausgelöst durch die Wirkung des Öls. Die meisten Defekte traten bei den Embryonen des Blauflossen-Thunfischs auf, einer Fischart, die auf der Roten Liste für bedrohte Tierarten steht.

Auch die Flossenentwicklung war beeinträchtigt: Viele Embryonen bildeten weniger Flossenstrahlen aus - ihre Flossen waren kleiner und auch verkrümmt. Dabei waren die PAK-Konzentrationen in der Studie oft noch geringer als die Messwerte der Wasserproben aus dem Golf von Mexiko, berichten die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.

Larven der Fische getötet und geschädigt
Rund vier Millionen Barrel Öl (über 630 Millionen Liter) strömten von April bis Juli 2010 nach der Explosion der Deepwater Horizon (kleines Bild) ins Meer. Zur selben Zeit laichten dort Thunfische, Marline und Makrelen. Über die Wasseroberfläche breitete sich das Öl bis in die Laichgründe aus, wo es wahrscheinlich die Larven der ökologisch und auch wirtschaftlich wertvollen Fische schädigte und tötete.

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