Tests erfolgreich

Impfung gegen tödliche Ebola-Seuche in Sicht

Wissenschaft
02.04.2015 17:39
Er muss für eine nachhaltige Immunisierung nur einmal injiziert werden, wird vom Menschen relativ gut vertragen und regt die Bildung von Antikörpern an: Tests mit einem neuen Ebola-Impfstoff machen den Experten Hoffnungen. An der von der Weltgesundheitsorganisation WHO koordinierten, internationalen Studie war auch die MedUni Wien maßgeblich beteiligt.

Im Rahmen der Studie, wurden 138 Freiwillige - gesunde Erwachsene - in Kenia und Gabun mit unterschiedlicher Dosierung des Lebendimpfstoffs geimpft. Die Resultate seinen vielversprechend: "Die Impfantwort ist sehr zuverlässig, die Impfung selbst ist sicher und die Verträglichkeit akzeptabel", fasst Michael Ramharter - Koautor der Studie im "New England Journal of Medicine" publizierten Studie - von der Universitätsklinik für Innere Medizin an der MedUni Wien die Ergebnisse zusammen. Als wesentlichste Nebenwirkung wurden bei einer kleinen Gruppe von Testpersonen vor allem vorübergehende Gelenksschmerzen und -entzündungen festgestellt.

Antikörper als "trojanisches Pferd" im Körper
In den auf dem Vesicular Stomatitis Virus (VSV) basierender Lebendimpfstoff wird ein Ebola-Glykoprotein vom Ebola-Stamm aus Zaire eingebaut", erklärt Ramharter: "Während VSV beim Menschen nur leichte Symptome verursacht, fungiert das Protein als Ebola-Antigen und ruft im Immunsystem die Bildung von Antikörpern gegen die Erkrankung hervor." Diese Antikörper schlummern praktisch wie ein "trojanisches Pferd" im Körper, um das Ebola-Virus dann, wenn eine Ansteckung erfolgt ist, zu bekämpfen - mit Erfolg: "Mit einer einmaligen Impfung hat das bei ersten Versuchen bei Primaten zu einem hundertprozentigen Schutz vor Ebola geführt", so Ramharter.

In den nun folgenden Phase-II-Studien soll der Impfstoff bereits bei Patienten in den zurzeit von Ebola am stärksten betroffenen Gebieten eingesetzt werden - vor allem in Guinea und Sierra Leone, aber auch in Liberia. Vor rund 15 Monaten wurde der erste Ebola-Fall in Westafrika bekannt. Schätzungen zufolge haben sich seither rund 25.000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 10.000 sind an den Folgen der schweren Erkrankung bisher gestorben.

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