Durch die Vielzahl heller Sterne am Himmel entsteht ein drastischer Kontrast zur Dunkelwolke Barnard 86, die von ihrem Entdecker, dem US-Astronomen Edward Emerson Barnard, als "Tropfen Tinte auf hellem Sternhintergrund" beschrieben wurde.
Durch ein kleines Teleskop betrachtet scheint es, als ob in der Region der Dunkelwolke ein Mangel an Sternen herrscht, in Wahrheit liegt Barnard 86 aber von der Erde aus betrachtet vor dem Sternfeld. Weil die kleinen Staubkörner, aus denen die kalte und dichte Dunkelwolke besteht, das Licht der dahinterliegenden Sterne verschluckt, wird die Wolke undurchsichtig und schwarz.
Überreste einer Molekülwolke
Vermutlich sehen wir hier die Überreste der Molekülwolke, bei deren Kollaps der nahe gelegene, offene Sternhaufen NGC 6520 (weiß markiert) entstanden ist, den man im Bild ein klein wenig links von Barnard 86 entdecken kann. NGC 6520 beherbergt viele heiße Sonnen, deren blau-weißes Leuchten ihr geringes Alter verrät. Üblicherweise bestehen offene Sternhaufen aus einigen tausend Sternen, die sich zur selben Zeit gebildet haben und daher gleich alt sind. Die Haufen selbst bleiben meistens nur eine vergleichsweise kurze Zeit - einige hundert Millionen Jahre - zusammen, bevor sie langsam auseinanderdriften.
6.000 Lichtjahre von der Sonne entfernt
Die unglaublich große Zahl an Sternen in diesem Himmelsareal erschwert genauere Untersuchungen des Sternhaufens. Die Astronomen gehen aber davon aus, dass NGC 6520 rund 150 Millionen Jahren alt und ebenso wie seine dunkle und staubige Nachbarin etwa 6.000 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt ist.
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