Bisher hat man am Plateau auf der Ostseite des Fuchskogels auf rund 350 Meter Seehöhe eine Wehranlage aus der frühen Neuzeit vermutet. Erste Datierungen von Holzkohlestücken, die aus dem deutlich sichtbaren Wallgraben stammten, mithilfe der C14-Methode wiesen bereits im Vorjahr auf eine Entstehungszeit rund 2.000 bis 2.100 Jahre vor Christus hin. Bei der jüngst abgeschlossenen Grabung zeigte sich jedoch, dass dieser Wall erst in einer zweiten Besiedelungsphase errichtet wurde.
Älteste Fundstücke aus der Frühbronzezeit
Die ältesten Funde sind, wie die Keramikstücke belegen, der Frühphase der frühbronzezeitlichen Kisapostag-Kultur zuzuordnen und liegen damit rund 2.200 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung. Das vermutliche Besiedlungsareal am Plateau umfasst heute rund 300 Quadratmeter, war aber ursprünglich größer. Ein großer Teil ging jedoch durch einen Sandsteinabbau verloren, schilderte ISBE-ForscherinTiefengraber im Gespräch.
Fundamente aus Steinen, Wände aus Holz
"Wir nehmen an, dass an die zehn Familien den Hügel besiedelt haben und sowohl Wohngebäude als auch Unterstände für die Tiere errichtet haben. Die Befunde der ersten gefundenen Gebäude zeigen massive Fundamente aus rund abgeschliffenen Flusssteinen (Bild), die wohl von der Raab auf den Kogel gebracht wurden. Die Wände waren aus Holz errichtet, das zur Isolierung mit einer Schicht aus Lehm ummantelt war", schilderte die Archäologin. In der ersten Phase scheint die Besiedlung zum Schutz vor feindlichen Angriffen von Holzpalisaden umgeben worden zu sein.
Weitere Funde sind aus der spätkeltischen Latenezeit (zweites und erstes Jahrhundert vor Christus) erhalten. Damals sei der Wall an der Innenseite der Siedlung mit einer rampenartig ansteigenden Anschüttung verstärkt worden. Zur Datierung dienten charakteristische Keramikfragmente aus Graphitton mit metallisch glänzender Oberfläche und Reste sogenannter Grubenhäuser.
Das Bild zeigt die Steinrollierung eines der frühbronzezeitlichen Gebäude aus der ersten Bebauungsphase am Fuchskogel. Die Rollierung diente einerseits zur Befestigung des Untergrundes (sozusagen als Fundament des Gebäudes) und andererseits als Auflagefläche für die Holzbalken der darauf errichteten Wände, um diese vor der Bodenfeuchtigkeit zu schützen.
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