Flammen in Essex
Britische Polizei stürmt illegales Nomadenlager
Mindestens 50 Polizisten waren angerückt, um Vollzugsbeamten Zutritt zur letztlich illegalen Wohnwagensiedlung "Dale Farm" zu verschaffen. Die Stromversorgung der Anlage wurde gekappt, Blockaden wurden durchbrochen, auch Kran und Bagger standen bereit. Vereinzelt seien Taser und Schlagstöcke eingesetzt worden, die Polizei sprach allerdings von Selbstverteidigung und "isolierten Vorfällen".
Stadtverwaltung: "Keine weiteren Diskussionen"
Die zuständige Stadtverwaltung der Gemeinde Basilton hat ihrem Standpunkt in der Causa ("Keine weiteren Diskussionen") nun jedenfalls gehörigen Nachdruck verliehen. Der Zwangsräumung der Wohnwagensiedlung war ein jahrelanger Rechtsstreit vorausgegangen. Am Montag verloren die sogenannten Irish Travellers in letzter Instanz vor Gericht den Kampf um ihr Bleiberecht, woraufhin die Verwaltung angekündigte, die Siedlung zu räumen.
Nomadenvolk mit irischen Wurzeln
Die Travellers sind ein Nomadenvolk mit Wurzeln in Irland. Einige von ihnen hatten das "Dale Farm"-Gelände in der Nähe der Stadt Wickford vor zehn Jahren gekauft. Als die Siedlung immer größer wurde, begannen Anrainer dagegen vorzugehen. Die Proteste mündeten schließlich in Klagen nach dem Bau- und Planungsrecht.
Millionenkosten befürchtet
Die Räumung der Anlage könnte die britischen Steuerzahler viel Geld kosten, wie der "Guardian" vorrechnet. Von umgerechnet rund 20 Millionen Euro ist die Rede - die Zahl setze sich aus Ausgaben für Sicherheit, Amtskosten, medizinische Versorgung und etwa vorübergehende Unterkünfte für rund 400 Menschen zusammen.
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