Submarine Cable Map

So verlaufen die Internetkabel auf dem Meeresgrund

Web
05.02.2013 09:51
Das Marktforschungsunternehmen TeleGeography hat eine Karte veröffentlicht, welche den Verlauf aller aktuell am Grund der Ozeane liegenden Internet-Unterseekabel zeigt. Enthalten sind alle zwischen 1992 und 2012 verlegten Datenkabel, und auch die Projekte der nächsten zwei Jahre sind bereits eingezeichnet. Die Internetkarte zeigt jedoch nicht nur die Routen der einzelnen Kabel, sondern visualisiert auch den Datenverkehr zwischen den verschiedenen Kontinenten.

Zwei Unterseekabel führen von Norwegen durch die Barentssee auf die eisige 2.570-Seelen-Insel Svalbard. Ein einzelnes verbindet Hawaii mit Französisch-Polynesien, die rund 100.000 Einwohner der Pazifikinsel Kiribati müssen – obwohl auf der Route des Kabels gelegen – ohne schnelle Internetanbindung auskommen.

Kabelstrang schlängelt sich von Europa nach Mumbai
Neuseeland, der Standort von Kim Dotcoms neuem Filehosting-Dienst "Mega", ist mit zwei Kabeln ans australische Festland angebunden, und von Europa schlängelt sich ein dicker Kabelstrang durch Mittelmeer, Rotes Meer und den Suez-Kanal ins indische Mumbai. Südkorea ist mit zwölf Unterseekabeln ans Internet angebunden, Nordkorea mit keinem einzigen.

Diese und ähnliche Einblicke gewährt die Weltkarte der Internet-Unterseekabel, die beim Marktforschungsunternehmen TeleGeography online eingesehen werden kann. Insgesamt 244 Leitungen sind darauf zu sehen, sie alle wurden zwischen 1992 und 2012 verlegt. Auch die zwölf neuen Unterseekabel, die in den nächsten beiden Jahren ihren Betrieb aufnehmen sollen, sind in grauer Farbe bereits eingezeichnet.

Größter Bandbreitenverbrauch in Europa und den USA
Doch nicht nur die Routen, sondern auch die übertragenen Daten sind auf der Karte verzeichnet. Die größte Flut an ein- und ausgehenden Daten ist demnach in den USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland zu beobachten. All diese Länder nutzen eine Bandbreite von mehr als 5.000 Gigabit pro Sekunde. Zum Vergleich: Das entspricht 640.000 voll ausgelasteten DSL-Anschlüssen mit einer Datenrate von jeweils acht Megabit pro Sekunde, wie sie heute in vielen österreichischen Haushalten genutzt werden.

Die meisten Länder Afrikas nutzen weniger als zehn Gigabit pro Sekunde – das entspricht selbst in einem Land wie Mosambik mit mehr als 20 Millionen Einwohnern gerade mal 1.280 österreichischen Haushalten, die ihre DSL-Leitung ausreizen. Die Karte der Unterseekabel zeigt deutlich: Wo Wohlstand ist, wird auch das Internet weit intensiver genutzt als dort, wo es an allen möglichen Dingen mangelt.

Trans-Atlantik-Traffic verliert langsam an Bedeutung
Interessant ist auch, zwischen welchen Regionen die meisten Daten hin und her geschickt werden. So zeigt die Karte, dass bis ins Jahr 2005 rund die Hälfte der globalen Bandbreite nur für die Verbindung von Europa und Amerika bereitgestellt wurde, während heute auch der Datenverkehr über den Pazifik und innerhalb Asiens ein ähnlich großes Ausmaß erreicht hat. Ein Teilbereich der Karte zeigt auch, wie gut einzelne Länder untereinander verbunden sind: So sind die USA beispielsweise sehr schnell mit Kolumbien und Venezuela verbunden, und Ägypten hat eine besonders schnelle Leitung nach Frankreich.

Die Karte der Unterseekabel kann online eingesehen werden und darf beim dahinterstehenden Unternehmen auch als Ausdruck bestellt werden. Der ist allerdings teuer: 250 US-Dollar will TeleGeography für das Plakat.

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