¿Happy slapping¿

Eltern sollen Kinderhandys oft kontrollieren

Oberösterreich
30.01.2008 19:37
Schon Kleine haben Brutalo-Videos à la „Happy slapping“ auf ihren Handys gespeichert. In der Linzer Sporthauptschule kam es zu einem typischen Fall: Ein Mitschüler filmte mit seinem Mobiltelefon, wie sich Buben prügelten. Lehrer raten Eltern, die Kinderhandys oft zu kontrollieren.

„Die Kinder werden durch den ständigen Konsum von Killerspielen und Gewaltvideos total abgebrüht“, warnt Jugendpsychiater Werner Leixnering von der Linzer Nervenklinik vor einer Verharmlosung. Engagierte Pädagogen wie der Linzer Sporthauptschuldirektor Paul-Christian Hiris sehen nur eine Chance, diese Flut von hässlichen Bildern aus den Kinderhirnen zu verbannen. „Die Eltern sollen die Handys der Kinder regelmäßig auf solche verbotenen Inhalte durchschauen und ihnen klarmachen, dass solche Filme falsch sind.“

Auf Aufklärung und Gespräch setzt hingegen Jugendpräventionspolizist Adolf Wöss vom Landeskriminalamt: „Man muss den Kindern verdeutlichen, dass solche Sachen auch nach dem Jugendschutzgesetz verboten sind. Die Eltern sollen nicht wegschauen, sondern mit den Kindern darüber reden.“

„Wir wollen an der Schule keine Gewalt“
Seine 300 Linzer Sporthauptschüler feiern zwar viele Erfolge, trotzdem muss Direktor Paul-Christian Hiris (57) gegen den „Happy slapping“-Trend ankämpfen.

Sie haben ja schon im Vorjahr einmal in einem Elternbrief darauf aufmerksam gemacht, dass Raufereien gefilmt werden und die Kinder diese Videos dann weiterschicken.
Wir wollen keine Gewalt an unserer Schule und setzen deshalb auch gezielt auf Prävention.

Sie haben aber diese Woche so eine Schülerprügelei in einer Turngarderobe gehabt.
Ja, aber die Eltern und die Kinder haben sich bei mir in der Kanzlei getroffen, sich die Hände gereicht und den Vorfall gemeinsam bereinigt.

Wird das Prügelvideo auch in der Schulgemeinschaft angesprochen?
Das wird natürlich in den Klassenvorstandsstunden und bei der Morgenversammlung besprochen. Aber auch die Eltern sind gefordert. Sie sollen mit ihren Kindern über diese Problematik sprechen. Die Jungen haben inzwischen einfach einen ganz anderen Zugang zu Medien.

Schulexperten am „Krone“-Zeugnistelefon
Das Zeugnis steht vor der Tür. Droht ein Fünfer? Brauchen Sie rechtlichen Rat oder müssen Sie über den weiteren Bildungsweg Ihres Kindes entscheiden? Wenn Sie Sorgen rund um die Schule, Fragen zur Notengebung oder einfach ein Anliegen haben, rufen Sie an: übermorgen, Freitag, 10.30 bis 11.30 Uhr, Tel: 0 732/78 08, Klappe 443 oder 444. Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer und sein Expertenteam stehen am „Krone“-Zeugnistelefon Rede und Antwort.

 

Foto: Christoph Gantner

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