Von Leiter gefegt:

Sturm “Niklas” forderte Todesopfer

Oberösterreich
01.04.2015 06:00
Ein Todesopfer forderte Sturm "Niklas", der am Dienstagnachmittag über Oberösterreich tobte und um 14 Uhr in Enns mit 119 Stundenkilometern fast Orkanstärke erreichte: Ein 63-jähriger Mann wurde in Mauthausen samt Leiter umgeweht, stürzte zu Boden und erlitt so schwere Kopfverletzungen, dass er nicht mehr zu retten war.

Der Pensionist Ludwig R. (63) wollte in zwei Metern Höhe die Abdeckung einer Überdachung mit einer Granitplatte vor dem Sturm schützen und stand auf der Leiter, wurde samt ihr von einer heftigen Bö umgeweht. Dabei stürzte er mit dem Kopf gegen eine Steckdose, blieb reglos liegen. Alarmierte Helfer versuchten noch, den Schwerverletzten zu reanimieren. Vergeblich, der Mann starb.

Auch einige Verletzte forderte "Niklas": In Pennewang und Attnang-Puchheim stürzten Bäume auf fahrende Autos, vier Insassen mussten ins Spital. Eine Windböe riss in Schärding einen 91-jährigen Radfahrer um, in Traun hob der Sturm ein Bauzaungitter aus der Verankerung, welches gegen eine Radfahrerin (47) flog. Beide Radler kamen schwer verletzt ins Krankenhaus.
Vom Sturm umgeblasen wurde in Mauthausen ein Lkw samt Ladung, in Hargelsberg wurde einer von der Straße geweht. In ganz Oberösterreich wurden unzählige Bäume umgerissen oder geknickt, Dächer - etwa beim Altenheim Marchtrenk - teilweise abgedeckt, Stromleitungen gekappt. 23.000 Oberösterreicher waren bis Dienstagabend zeitweise ohne Strom, vor allem im östlichen Mühlviertel. Defekte Stromleitungen lösten außerdem Brände aus, Flammen loderten etwa in Enzenkirchen und Puchenau. Viele Straßen mussten gesperrt werden, ebenso die Bahnstrecke Vöcklabruck-Kammer-Schörfling. Innerhalb von nur sechs Stunden waren am Nachmittag 6400 Feuerwehrleute zu 737 Einsätzen gerufen worden.
Im Flachland wütete der Sturm in Enns mit 119 Stundenkilometern (ab 120 ist es ein Orkan) am ärgsten, in Waizenkirchen wurden 111, in Kremsmünster 108, in Mattighofen 106 km/h gemessen. Am Hörschinger Flughafen waren es auch noch 105, in Linz-Stadt immerhin auch 71 Stundenkilometer. Auf dem Feuerkogel lag die Spitze gar bei 153 Stundenkilometern.
Heute sollte sich "Niklas" auf Spitzen bis zu 80 km/h "einbremsen", dafür müssen wir mit einem Temperatursturz rechnen. "Am Dienstag war es warm, in Weyer hatte es 18 Grad", so ZAMG-Meteorologin Liliane Hofer. Heute sind nur drei bis neun Grad drin. Auch fürs Osterfest zeichnet sich keine Wetterwende ab, es wird kühl.

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