"Wir kommen nie mehr so nahe an den Kometen heran, weil sich seine Aktivität Richtung Sonne erhöht", sagte ESA-Sprecherin Jocelyne Landeau. Der Komet wärmt sich auf seiner Reise zur Sonne immer mehr auf, sein Schweif wird größer. Unserem Zentralgestirn soll "Tschuri" im August am nächsten sein - und "Rosetta" und Lander "Philae" (er hat wegen Strommangels derzeit Sendepause) mit dabei.
Vor drei Monaten hatte das spektakuläre Absetzen des Mini-Labors "Philae" auf "Tschuri" für Aufsehen gesorgt. Der kühlschrankgroße Lander soll im Frühjahr wieder aufwachen, falls seine Solarzellen von der Sonne wieder genug Energie bekommt. "Die Chancen dafür stehen gut", sagte Manuela Braun, Sprecherin beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln.
Weitere ähnliche Manöver geplant
Dass der Mini-Lander "Philae" bei dem Tiefflug von "Rosetta" entdeckt wird, ist ziemlich unwahrscheinlich. "'Philae' dürfte sich auf der anderen Seite des Kometen befinden", so Braun. Besonders nah soll "Rosetta" dem Kometen in der Nacht auf Samstag um etwa 1 Uhr früh MEZ sein. "Für einen relativ kurzen Augenblick bei diesem Vorbeiflug", sagte Landeau. "Wir werden auch schon Bilder machen, bevor wir ganz nahe herangekommen sind."
Nach diesem engsten Vorbeiflug der Sonde sind weitere ähnliche Manöver geplant - allerdings mit Abständen zwischen 15 und 100 Kilometern. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kometen weitgehend unveränderte Materie aus der Zeit der Entstehung des Sonnensystems enthalten. Gesucht wird auch nach Hinweisen darauf, wie Leben auf der Erde entstand.
Sonde bereits seit März 2004 unterwegs
"Rosetta" war am 2. März 2004 mit einer "Ariane 5"-Rakete von der Weltraumstation Kourou in Französisch-Guayana gestartet, "Philae" mit an Bord. Die Mission könnte um ein Jahr verlängert werden und dann bis Ende 2016 dauern.
Die "Rosetta"-Mission zählt zu den ambitioniertesten Projekten der ESA. Wissenschafter wollen einen Blick in die Anfänge des Sonnensystems werfen, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstand.
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