Ein nachträglicher Vergleich der Kontrahenten der beiden davor liegenden Kongresswahlen bestätigte ihre These, schreiben Alexander Todorov von der Universität Princeton (US-Staat New Jersey) und Kollegen im Fachjournal "Science". Ob sich Wähler auch in anderen Ländern vom Aussehen etwa ihrer Kanzlerkandidaten leiten lassen, prüften die US-Psychologen nicht.
Würde diese Studie auch auf Österreich zutreffen, so hätten demnach Politiker wie Josef Cap, Wolfgang Schüssel, Jörg Haider, Martin Bartenstein oder John Gudenus gegenüber Politikern wie Hubert Gorbach, Herbert Haupt, Alfred Gusenbauer, Michael Häupl oder Alexander van der Bellen die Nase vorn, meint Krone.at. Warum?
Mit Babyface wird es nichts
Laut Todorov wird ein Kandidat mit "Babyface" unabhängig von seinem Wahlprogramm und Auftreten sowie seiner Eloquenz durch alle Bevölkerungsgruppen hindurch als weniger kompetent angesehen. Als "Babyface" gilt - unabhängig von Geschlecht, Alter und sonstiger Attraktivität - ein rundes Gesicht mit hoher Stirn und kleinerer Nase sowie kürzerem Kinn.
Den Autoren zufolge verbindet die US-Bevölkerung damit in der Mehrheit typische Attribute eines Babys wie Naivität, Schwäche und Gehorsam. An positiven Eigenschaften würden einem "Babyface" automatisch Ehrlichkeit und Wärme zugestanden.
Kantige bringen es
Politiker mit einem scharfem, kantigem Gesicht wie etwa die früheren US-Präsidenten John F. Kennedy und Ronald Reagan fielen dagegen in die andere Kategorie. Ihr Aussehen signalisiere "auf den ersten Blick" Führungskraft und intellektuelle Kompetenz.
Auf die Frage, welche Hirnmechanismen zu den Vorurteilen führen und wie diese zu vermeiden sind, wissen Todorov und Kollegen keine Antwort. Sie stellen jedoch klar, dass der äußere Eindruck täuscht: Männer mit "Babyface" sind den Forschern zufolge allgemein etwas intelligenter und gebildeter und werden eher mit hohen militärischen Ehren ausgezeichnet als solche mit markigen Gesichtszügen.
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