Mysteriöser Fall

D: 17-Jähriger lebte fünf Jahre lang im Wald

Ausland
16.09.2011 16:05
Er heißt Ray, ist 17 Jahre alt und lebte nach eigenen Angaben jahrelang mit seinem Vater im Wald: Die außergewöhnliche Geschichte eines jungen "Waldmenschen" lässt derzeit die Behörden in Berlin rätseln. Der Jugendliche war am 5. September mit Zelt, Schlafsack und einem Reiserucksack bei der Polizei aufgetaucht. Nun wird über Interpol versucht, seine Identität zu klären.

Er sei mit seinem Vater fünf Jahre lang auf Wanderschaft in der Natur gewesen, erzählte der Gestrandete, wie die Polizei mitteilte. Sie sollen in Erdhütten geschlafen und sich nach Karte und Kompass gerichtet haben, berichtete die "Bild"-Zeitung. Vor zwei Wochen will er seinen Vater tot aufgefunden und dann in eine Grube gelegt haben, so der Bursche gegenüber den Beamten. Wo genau, wisse er nicht. Die Mutter soll bei einem Autounfall gestorben sein.

Keine Hinweise auf Misshandlung
"Es spricht vieles dafür, dass er nicht aus Deutschland stammt", sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Der einsame Wanderer mit der geheimnisvollen Vergangenheit spreche Englisch und einige Brocken Deutsch. Es sei gut möglich, dass er auch in anderen Ländern unterwegs gewesen sei. "Es gibt keine Hinweise, dass er misshandelt oder vernachlässigt wurde."

Die Identität des Jugendlichen soll über die europäische Polizeibehörde Interpol geklärt werden. "Gibt es irgendwo eine Vermisstenanzeige?", sei dabei eine der Fragen. Auch ein Foto, das die Polizei nach dem Auftauchen anfertigte, sei an ausländische Kollegen geschickt worden. Wenn klar ist, wer der Fremde ist, können vielleicht Familienangehörige ausfindig gemacht werden.

Interpol prüft Leichenfund in den EU-Staaten
Über Interpol werde nun auch überprüft, ob in einem der EU-Staaten ein unbekannter Toter gefunden wurde. In Berliner oder Brandenburger Wäldern nach dem Vater zu suchen, halten die Ermittler im Moment nicht für sinnvoll. "Wo soll man da anfangen - so ganz ohne Hinweise?" Die Öffentlichkeit soll bei der Suche nach der Identität des Fremden zunächst nicht eingeschaltet werden.

Ein eigenes Ermittlerteam soll es nicht geben. "Der Bursche ist unversehrt, gepflegt und in guter körperlicher Verfassung. Es ist keine Gefahr im Verzug", sagte der Polizeisprecher. Ray sei derzeit in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht. Weil er noch nicht volljährig sei, bekomme er einen amtlichen Vormund.

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