Fund in Kenia

Faustkeile sind 350.000 Jahre älter als bisher gedacht

Wissenschaft
01.09.2011 10:45
Die ältesten echten Faustkeile haben Archäologen im Turkana-Becken in Kenia entdeckt. Sie seien 1,76 Millionen Jahre alt und damit rund 350.000 Jahre älter als der bisherige Rekordfund. Die oval- bis tropfenförmigen Steingeräte (Bild links) wurden von beiden Schnittseiten her bearbeitet.

Der Faustkeil gilt als das charakteristische Werkzeug für den Homo erectus, wie US-Forscher Christopher Lepre (Bild rechts) von der Columbia University im Wissenschaftsmagazin "Nature" schreibt. Faustkeile definieren die altsteinzeitliche Kultur des Acheuleen, in der sich das menschliche Gehirn entscheidend weiterentwickelte.

Als älteste Steinwerkzeuge der Menschheit gelten gemeinhin Geröllgeräte aus der Oldowan-Kultur. Sie bestehen aus einem einfachen groben Steinabschlag und wurden schon vor über zwei Millionen Jahren genutzt.

Zwei Technologien nebeneinander
Lepre und Kollegen haben nun an dem Fundort, einem Tonsteinbett in der Nähe des Turkana-Sees in Kenia, sowohl die einfachen Werkzeuge aus dem Oldowan als auch die fortgeschritteneren Faustkeile aus dem Acheuleen gefunden. Das gleichzeitige Auftreten dieser beiden Technologien deute darauf hin, dass sie nicht nacheinander aufgetreten seien, so die Forscher.

Generell gilt der Homo erectus als der erste Auswanderer aus Afrika. Die Faustkeile aus dem Acheuleen hätten sich jedoch erst vor weniger als einer Million Jahren weiter verbreitet, mit einer zweiten Auswanderungswelle der Hominiden. Seitdem sind Überreste dieser frühsteinzeitlichen Kultur in der Mittelmeerregion und verstreut über ganz Eurasien zu finden.

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