Nach Bluttat in OÖ

Untersuchungshaft über Todesschützen verhängt

Oberösterreich
26.07.2011 13:01
Nach dem blutigen Schussattentat auf eine rumänische Familie in Traun im Bezirk Linz-Land hat die zuständige Richterin am Dienstag die Untersuchungshaft über den mutmaßlichen Täter Johann N. verhängt. Mord und zweifacher Mordversuch lauten die Vorwürfe gegen den Verdächtigen, der offenbar nur wegen eines Fotos auf die Familie geschossen und dabei einen 65-Jährigen tödlich ins Herz getroffen hatte.

Die Richterin hatte Johann N. am Vormittag vernommen - der 48-Jährige sitzt nun in der Justizanstalt Linz, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dietmar Gutmayer.

Schuss ging direkt ins Herz
"Ich wollte niemanden töten", sagte der mutmaßliche Schütze, der einen 65-jährigen Großvater auf dem Gewissen hat. "Er glaubte, sie wollen sein Motorrad stehlen, weil der Getötete es vor fünf Jahren einmal fotografiert hatte", schütteln Ermittler wegen des Motivs den Kopf. Johann N. hatte es demnach gezielt auf Alecsandru H. (65) aus Traun abgesehen, als dieser nach einem Verwandtenbesuch gerade das Mehrparteienhaus verließ. Die Obduktion ergab, dass eine Kaliber-22-Flobert-Gewehrkugel durch die Achsel direkt ins Herz des 65-Jährigen eingedrungen war. Die schwere Verletzung war sofort tödlich.

Getöteter hat gegenüber Sohn "Streit nie erwähnt"
Olga (63), die Ehefrau des Getöteten, sei nur niedergeschossen worden, weil sie im Weg stand. Sie war jetzt drei Tage im AKH Linz auf der Intensivstation und wird spätestens am Mittwoch auf die Normalstation verlegt. Ihr 37-jähriger Sohn Adinel, dem beim Kampf mit dem Angreifer ein Messer in den Bauch gerammt worden war, ist im UKH Linz auch außer Lebensgefahr: "Mein Vater hat den angeblichen Streit nie erwähnt, es kann also nichts Großes gewesen sein."

Die rumänische Familie hatte am Freitagabend Verwandte besucht, die in der Nachbarschaft des Verdächtigen wohnen. Als das Ehepaar, der 37-jährige Sohn und die beiden Enkelkinder, Mädchen im Alter von fünf und sieben Jahren, gegen 22 Uhr nach Hause gehen wollten, kam es vor dem Mehrparteienhaus zu den Schüssen. Der Verdächtige war zur Tatzeit nicht alkoholisiert. Laut Polizei war er unauffällig und hatte die verwendete Waffe legal besessen.

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