Die Beschuldigte soll von 10. Jänner 2005 bis 31. Juli 2007 Leistungen abgerechnet haben, die es gar nicht gegeben habe. Auch soll sie tatsächlich Erbrachtes mit falschen Belegen abgerechnet und falsche Empfangsbestätigungen ausgestellt haben. Sie gibt alles zu, bis auf die Veruntreuung von 218 Euro Wechselgeld. Getan habe sie dies, damit sie eine fortlaufende Einnahmequelle habe.
Finanzielle Löcher getopft
Diese habe sie gebraucht, "um die finanziellen Löcher im Magistrat zu stopfen" und um zumindest vorübergehend Ruhe vor den "Sudereien" ihrer Vorgesetzten zu haben. Diese habe sich ständig beklagt, dass zu wenig finanzielle Mittel da seien. Sich selbst habe sie mit dem abgezweigten Geld nie bereichert. Das besorgte sie sich, indem sie zum Beispiel 10.000 Euro anforderte. Wofür genau habe sie nicht sagen müssen. Ihre Chefin und eine zweite Person hätten die Zahlungsanweisungen unterzeichnet, aber nie überprüft, ob sie tatsächlich stimmen, behauptete sie vor Gericht.
"Ich war komplett überfordert"
Etliche Forderungen habe sie direkt aus ihrer Geldlade bezahlt, weil es ihr zu mühsam gewesen sei, einzelne Belege abzurechnen. Die Beschuldigte gab an, sie hätte sich schon gewünscht, dass jemand all das aufdecke, habe auf die Revision gehofft. "Ich war überarbeitet und überfordert", gab sie vor Gericht an.
Im Juli 2007 ging ihr Wunsch in Erfüllung: Die Revision stieß auf Ungereimtheiten in den Büchern des Magistrats und in weiterer Folge auf die Manipulationen der Angeklagten. Die Verhandlung am Freitag wurde vertagt, zur Einholung von Unterlagen und Ladung weiterer Zeugen.
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