Völlig erschöpft fiel Kaltenbrunner ihrem Mann Ralf Dujmovits nach dem anstrengenden, kräfteraubenden und gefährlichen Abstieg stumm in die Arme. Der Unglückstag hatte ihr nicht nur seelisch, sondern auch körperlich alles abverlangt, war sie doch fast 24 Stunden ohne Ruhepause auf den Beinen. Massiver Steinschlag, herabdonnernde Lawinen und ein Seilriss erschwerten den ohnehin lebensgefährlichen Gipfelsieg am mit 8.611 Metern zweithöchsten Berg der Welt.
"Unendlich traurig"
"Wir sind am Anfang recht gut vorwärtsgekommen und haben noch besprochen, dass wir uns gegenseitig sichern werden, wenn es noch schwieriger wird – plötzlich ist es dann passiert. Ich bin wirklich unendlich traurig, Fredrik war so ein liebenswürdiger Mensch", so Gerlinde im Telefonat mit der "Krone". Und nachdenklich dann weiter: "Ich bin dem Herrgott sehr dankbar, dass er mich gut zurückkommen hat lassen."
Angesichts dieser Tragik sei der Aufstieg so wie alles andere unwichtig. Ihre Leidenschaft für die Berge aber bleibe:"Wir alle wissen, dass uns dort oben etwas passieren kann – ob nun durch einen eigenen Fehler oder durch höhere Gewalt." Wie es weitergeht, will sie erst nach einer kurzen Erholungspause entscheiden.
von Max Stöger, "OÖ Krone"
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