Für die Linzer Justiz war das Engerwitzdorfer Kain-und-Abel-Drama nicht so klar wie für das Opfer und die Kripo: Der 55-jährige Franz P. hatte achtjährige Prozesse um sein Millionenerbe gegen seinen Bruder gewonnen, als er am 13. Juli 2003 vor seinem Hof von einem Maskenmann lebensgefährlich niedergeknüppelt worden ist. Er konnte sich zu einem Nachbarn schleppen und noch erinnern: „Es könnt’ mein Bruder g’wesen sein.“
Vom Handy belastet
Der arbeits- und obdachlose Verdächtige wurde auch durch sein Handy belastet: Sender und Speicher bewiesen, dass er genau zur Tatzeit am Tatort mit einem 24-fach vorbestraften Linzer Schläger telefoniert hatte. Trotzdem gab’s weder einen Haftbefehl noch einen Strafprozess, weder wegen Mordversuchs noch absichtlicher schwerer Körperverletzung.
Genau sechs Jahre später gab’s nun Mordalarm und Mordgerüchte: Franz P. war betrunken gestürzt, hat sich die Nase gebrochen und ist nach dem Röntgen im Spital gestorben. Die gerichtliche Obduktion ergab ein Herzversagen, kein Fremdverschulden, aber weitere Untersuchungen laufen noch.
"OÖ-Krone"
Symbolbild
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