"Die Wanderungen kleiner Singvögel konnten bisher mit größeren Geräten wie GPS-Empfänger nicht verfolgt werden", sagen die Forscher, da die Vögel selbst nur etwa 50 Gramm wiegen. Aus den Daten, die die Forscher nach einem Jahr aus den Chips von fünf wiedergefundenen Drosseln und zwei Schwalben gewinnen konnten, errechneten sie die tägliche Position der einzelnen Vögel auf ihrer Reise.
Die Schwalben wanderten nachts an der Ostküste der USA nach Süden, über die Halbinsel Yukatan und weiter bis nach Brasilien. Dabei legten sie zeitweise in 24 Stunden 500 Kilometer zurück, machten aber in Mittelamerika auch wochenlange Ruhepausen. Eine der Schwalben war in 13 Nächten sogar 7.500 Kilometer geflogen, das entspricht einer Tagesleistung von 577 Kilometern.
Wanderleistung bisher weit unterschätzt
Die Drosseln flogen tagsüber und blieben im Winter in Mittelamerika. Sie brachten es auf immerhin 233 bis 277 Kilometern pro Tag. Bei der Rückreise im Frühjahr legten beide Arten weniger Pausen ein und wanderten noch schneller. "Die Wanderleistung der kleinen Singvögel ist bisher weit unterschätzt worden", berichtet Stutchbury. "Man glaubte, dass sie nur etwa 150 Kilometer am Tag schaffen."
Mit der neuen Technik könne jetzt erstmals auch der genaue Verlauf der Wanderungen kleiner Vögel verfolgt und damit ihre Gefährdung auf der Reise besser eingeschätzt werden, berichten die Forscher.
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