Klassisch anders

Brucknerfest 2009 schärft sein Profil

Oberösterreich
24.10.2008 13:14
Kurz nach dem Ende des diesjährigen Brucknerfestes Linz präsentiert das Brucknerhaus eine Vorschau auf das Festival des kommenden Jahres. Das vielseitige Programm mit 17 Terminen von 13. September bis 5. Oktober 2009 wird das zuletzt gewählte Motto "Klassisch anders" noch weiter schärfen. Hohe Ansprüche auch an die Besucher zeichnen sich ab.

Namensgeber Anton Bruckner wird auch weiterhin eine prominente Stellung im Programm einnehmen und auch das Haydn-Jahr - 200. Todestag des Komponisten (1732-1809) - eine Rolle spielen. Aber mit "Klassisch" allein könne man heute kein Festival mehr bestreiten, argumentiert der künstlerische Leiter des Brucknerhauses, Wolfgang Winkler. Und Linz wolle sich mit Jazz und Neuer Musik, Zeitgenossen und heimischen Künstlern im Festprogramm profilieren und vom Angebot in Wien und Salzburg unterscheiden.

Computerakustische Rockmusik mit Erdenklängen
Schon bei der Eröffnung wird man mit einem Auftragswerk für das Bruckner Orchester unter Dennis Russel Davies von Klaus Prünster, einem der Erfinder der "computerakustischen Rockmusik mit Erdenklängen", aufhorchen lassen. Das vom selben Klangkörper bestrittene Eröffnungskonzert - das als klassische Klangwolke in Bild und Ton in den Donaupark übertragen wird - bringt Haydns Schöpfung. Am nächsten Tag folgt ein bewusster Gegenpol mit einer Schöpfung-Bearbeitung durch Georg Druschetzky (1745 bis 1813), die ohne Sänger vom acht Holzbläser umfassenden Ensemble "Octavian" aufgeführt wird.

"Der enthauptete Haydn"
Das Budapest Festival Orchester unter Ivan Fischer spielt Mahlers 6. Symphonie und als Österreichische Erstaufführung ein Cellokonzert von und mit Giovanni Sollima. "Der enthauptete Haydn" nach einem Text von Gert Jonke und dem "Austrian Art Ensemble" mit Wim van Zutphen ist der Abschluss eines Haydn-Projektes, das sich durch die gesamte bereits laufende Brucknerhaus-Saison zieht. "In hora mortis" ist die Uraufführung einer Installation für Streichkonzert mit Karl Markovics als Sprecher und Surround-Elektronik von Komponist, Gitarrist und Ö1-Moderator Helmut Jasbar und befasst sich der Lyrik von Thomas Bernhard anlässlich seines 20. Todestages.

Strawinsky und Bruckner überarbeitet
Die Band des Jazzers Ohad Talmor wird unter anderem Überarbeitungen von Stücken von Strawinsky und Bruckner spielen. dessen 9. Symphonie wird vom Bruckner Orchester unter Davies in der Stiftsbasilika St. Florian zu Gehör gebracht - mit einem "Finalsatz" von Heinz Winbeck, der das Werk auf seine Weise weitergedacht hat. Das Orchester ist auch bei einem Auftragswerk von Heinz Karl Gruber im Einsatz. Klassisch wird das Brucknerfest 2009 wieder durch die Wiener Philharmoniker unter Zubin Mehta, die mit der 4. Symphonie von Brahms und dem Bartok-Konzert für Orchester gastieren.

Augenmusik
Besonderen Wert legt das Brucknerfest 2009 auf den Begriff "Augenmusik", die bildhaften Eindrücke bei Konzerten, aber auch beim bloßen Hören von Musik. Zu diesem Thema soll es eine Ausstellung geben. Aber auch die Visualisierungen sollen vermehrt werden. Etwa für die übliche konzertante Opern-Aufführung, die aber diesmal nicht Wagner, sondern Haydn und seinem Werk "Il Mondo Della Luna" gewidmet ist. Ebenso bei dem Orgelkonzert von Matthias Giesen mit einer Messiaen-Meditation. Die Orgelkonzerte sollen die Rolle von Bruckner als Orgel-Improvisator nachempfinden.

Visualisierte Klangwolke in Zusammenarbeit mit Linz09
"Sowieso" gibt es die Visualisierung bei der Linzer Klangwolke, die sich in Zusammenarbeit mit "Linz Europäische Kulturhauptstadt 2009" mit der Mehrschichtigkeit des Begriffes "Flut" auseinandersetzen soll, nähere Details sollen dazu aber noch veröffentlicht werden.

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