Trumps Zollwahn

Man gewinnt zunehmend den Eindruck, als sei das Funktionieren der Weltwirtschaft für den US-Präsidenten vollkommen unwichtig. Er allein will der Größte in der wirtschaftlichen Sandkiste sein und die höchste Sandburg bauen. Und wer nicht so mitbauen möchte, wie er sich das wünscht, wird mit verrückt hohen Zöllen bestraft. Es ist ein wahnwitziges, infantiles Treiben, dem die ganze Welt da Tag für Tag ausgesetzt ist. Dabei begreift Trump nicht, dass auf eine Androhung immer eine Gegendrohung folgt und das Drohungsszenario in einer Weise weiter eskaliert, die auch die USA nicht auf Dauer unbeschadet überstehen werden. Cui bono – wem nutzt das? Dem US-Volk sicher nicht. Und dem Rest der Welt ebenso nicht. Wenn absehbar der globale Welthandel durch Trumps tägliche Schreckensmeldungen kollabiert und alle bewährten Partnerschaften zerstört sein werden, sind wir genau dort, wo wir 1939 waren – vor dem Beginn eines weiteren Weltkrieges.