Europa als Museum

Kurt Seinitz spricht Klartext: Die Sanktionen sind gescheitert. Da hat er wohl zu 100% recht. Aber ganz ehrlich: Jeder Mensch mit ein wenig Hausverstand wusste das bereits im Frühjahr 2022 mit dem ersten Sanktionspaket. Billiges Gas aus Russland wurde plötzlich böses Gas. Stattdessen wurde das umstrittene Frackinggas als LNG-Alternative plötzlich der Heilsbringer, wenn auch fünfmal so teuer. Den Preis hat dann die Bevölkerung und Europas Wirtschaft zahlen müssen. Mit Moral und Haltung gewinnt man keinen Krieg, und die noch immer bestehende westliche Überheblichkeit behindert eine realistische und sinnvolle Weiterentwicklung. Die EU sollte zukünftig eine den Wohlstand verlängernde Strategie für Europa wählen, statt geopolitisch gegen China, Russland und den Globalen Süden zu kämpfen. Sonst enden wir in Europa als großes Museum, das asiatische Touristen in Zukunft besuchen werden, um zu sehen, wie toll das europäische Leben im 20. Jahrhundert einmal war. Venedig war vor 500 Jahren auch einmal eine Weltmacht.