Hausdurchsuchungen, angeordnet durch den ermittelnden Staatsanwalt, müssen von einem Richter genehmigt werden. Richter sind weisungsfrei und treffen die notwendigen Entscheidungen ausschließlich strikt nach dem Gesetz. Das sieht so mancher Staatsbürger, da Betroffener oder Beschuldigter, anders und äußert Zweifel. Es stimmt nachdenklich, wenn immer wieder Hausdurchsuchungen im Nahbereich des Bundeskanzlers stattfinden. Seit Monaten ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen nahe Mitarbeiter von Sebastian Kurz. Auch er selbst wurde Anfang September vor einem Richter einvernommen, um die Hintergründe und Abläufe rund um Ibiza, Postenbesetzungen und Parteispenden aufzuklären. Natürlich gilt für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung. Nachdenklich stimmt das Verhalten einzelner Mandatare oder Funktionäre von Türkis. Diese äußern offen, dass die ermittelnden Justizbehörden parteiisch vorgehen und jede Objektivität vermissen lassen. In ihren Statements und Pressekonferenzen ist eine einzige Botschaft vorherrschend: Die laufenden Ermittlungen erfolgen völlig zu Unrecht und haben nur ein Ziel; Sebastian Kurz müsse weg. Doch es ist schon äußerst ungewöhnlich, dass gegen einen regierenden Bundeskanzler so umfangreich und andauernd ermittelt wird. Es ist auch befremdend, wenn seine Verteidiger nicht davor zurückscheuen, den Ermittlern die Objektivität abzusprechen und sie als parteipolitisch gesteuerte Erfüllungsgehilfen darzustellen. Ganz besonders verstörend wirkt, dass die Regierungsverantwortung tragende türkise Partei undurchsichtige Abläufe und Verhaltensmuster als ganz normal betrachtet. Wie es scheint, macht sich in diesem Machtbereich jedoch niemand Gedanken über moralische Verantwortung und Vorbildwirkung der Politik und ihrer Vertreter.
Franz Peer, Linz
Erschienen am Sa, 9.10.2021
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.