Seit einigen Wochen hat sich unser Alltag radikal verändert. Praktisch für alle Menschen in unserem Land, in Europa, eigentlich auf der ganzen Welt ist das Leben ein komplett anderes geworden. Wirtschaftlich ist es für viele existenzbedrohend, aber auch im Tagesablauf haben wir alle mit noch nie vorher gekannten Herausforderungen zu kämpfen. Manche vorher vielleicht nicht so angesehenen Berufe haben jetzt zu Recht schon fast Kultstatus erreicht. Werte wie gelebtes Miteinander, gelebte Hilfsbereitschaft, gelebte Solidarität sind derzeit von größter Bedeutung. Der Grund dafür ist ein Virus namens Corona – dieses ist, vor allem für ältere Menschen mit Vorerkrankungen, eine tödliche Gefahr. Die österreichische Bundesregierung hat im Vergleich zu vielen anderen Ländern sehr rasch und verantwortungsvoll agiert. Auch wenn es für uns alle mit großen Einschränkungen und Entbehrungen verbunden ist, werden wir hoffentlich bis zum Sommer oder spätestens Herbst wieder ein einigermaßen „normales“ Leben führen können. Doch schon vor Corona und auch danach werden wir mit der größten Herausforderung unserer Gesellschaft, im wahrsten Sinne des Wortes, zu kämpfen haben – und zwar mit dem Klimawandel. Die jahrzehntelangen Aufzeichnungen zeigen es eindeutig, es wird wärmer, und die Niederschlagsverteilung verändert sich. Während vielleicht noch manchmal in den Wetterberichten freudig von sonnigen Aussichten beim Wetter berichtet wird, verschärft sich die Situation für diejenigen, die in und mit der Natur arbeiten müssen. Sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Forstwirtschaft wird es immer schwieriger. Seit mehr als 3 Jahren sind die Waldbesitzer in NÖ wirtschaftlich extrem betroffen. Vor allem im Waldviertel hat der Borkenkäfer schon Tausende Hektar Wald, bedingt durch die extremen klimatischen Verhältnisse, zerstört. Viele einzelne Waldbesitzer haben durch den massiven Holzpreisverfall Einkommenseinbußen im sechsstelligen Bereich und sind dadurch in ihrer Existenz bedroht. Die Wiederaufforstung und die Pflegemaßnahmen sind kosten- und arbeitsintensiv, und in den nächsten 40 Jahren können keine Einnahmen von diesen Flächen erwirtschaftet werden. Die Gefahr und die Auswirkungen durch den Klimawandel betreffen alle Menschen der Gesellschaft, genauso wie jeder von uns von den vielen positiven Funktionen des Waldes, wie z. B. Wasserspeicher, Luftfilter usw., profitiert. Überall dort, wo in den letzten 3 Jahren der Wald verschwunden ist, merkt man deutlich, dass das Kleinklima negativ beeinträchtigt ist. Deshalb sind auch meiner Meinung nach alle in der Verantwortung, denn wir Waldbesitzer sind die ersten Opfer des Klimawandels. Wir können aber auch durch unsere Waldbewirtschaftung ein wichtiger Teil der Lösung sein, nur eines muss man klar und deutlich sagen: Wir benötigen Solidarität und Unterstützung! Deshalb mein Hilferuf: „Wir können es alleine nicht schaffen, wir können nicht jahrzehntelang Arbeiten im Wald erledigen, wohlwissend, dass niemand unsere Leistungen honoriert. Wir fühlen uns unseren Nachkommen verpflichtet, aber alleine haben wir keine Chance!
Franz Fischer, Obmann Waldverband NÖ
Erschienen am Di, 21.4.2020
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