Eisbär hinter Gittern

Ist ja so süß, dieses Eisbärli! Knutsche, knutsche. Der arme Kerl, kaum auf der Welt, hat er schon lebenslänglich. Da er im Gefängnis geboren ist, ist er zu einem Leben in der freien Natur nicht mehr fähig, er wird zeit seines Lebens nichts anderes mehr sehen als die Gitterstäbe seiner näheren Umgebung. Außer an Freiheit wird es ihm aber an nichts mangeln. Ständig bekommt er Besuch, der interessiert ist, was ein Eisbär im Gefängnis so macht den ganzen Tag. Nicht viel wahrscheinlich, ab und zu ins Wasser springen, die restliche Zeit auf das Futter warten, das ihm von seinen Gefängniswärtern vorgeworfen wird. Ansonsten ist er halt Studienobjekt für die Dissertationen der Zoologen und (Wild-?)Biologen. Ab und zu kommt vermutlich der Tierarzt vorbei und schießt mit dem Betäubungsgewehr auf ihn, um seine Krallen und Zähne zu überprüfen. Die Landkarte der Nordpolregion, in der seine Freunde zig Quadratkilometer umherstreifen, hat er längst gelöscht. Wann hört dieser Blödsinn endlich auf?