Das freie Wort

Der Brexit rückt näher

Nur noch wenige Tage bis zum Brexit am 31. 1. 2020. Dann werden die Briten wieder selbst über ihr eigenes Schicksal entscheiden können, bei Wahrnehmung ihrer nationalen Interessen nicht auf das Wohlwollen Brüssels angewiesen sein. Dann wird sich allmählich zeigen, ob die Briten außerhalb der Europäischen Union zufriedener sein werden oder nicht. Aber, was immer kommen mag, die Briten werden Europäer bleiben! Die EU-Spitzenpolitiker werden wohl die Ursachen der Brexit-Bewegung erforschen und berücksichtigen müssen, wenn die Europäische Union nicht vollkommen Schiffbruch erleiden soll. Denn ähnliche Bewegungen gibt es auch in anderen EU-Staaten. Natürlich geht es auch um Geld. Schon Margaret Thatcher brachte das noch zu Zeiten der EG deutlich zum Ausdruck: „We want our money back!“ Die EU macht sich nach dem Brexit mit Ausscheiden des Vereinigten Königreiches als Nettozahler bestimmt nicht beliebter, wenn sie als Ausgleich für ihr Versagen noch mehr Geld von ihren Nationalstaaten verlangt. Die EU ignorierte nationale Probleme und verabsäumte es, Maßnahmen zur Vereinigung der EU-Völker zu einer mehrsprachigen Nation (siehe Schweiz) durchzusetzen. Sie ließ jedoch durch Vernachlässigung der EU-Außengrenzen überbordende, zeitweise sogar unkontrollierte Immigration zu, sodass sogar islamistische Terroristen einsickern konnten. Die Integration versagte, Assimilation fand kaum statt (Erlernen der Landessprache allein ist noch lange keine Integration!), sodass beginnende europafremde Parallelgesellschaften mit patriarchalischen Familienstrukturen (Selbstjustiz, kriminelle Handlungen zur Erhaltung und Wiederherstellung der „Familienehre“...) auftraten. In den Hauptzielländern der Immigration entstanden verschieden starke Europafremde Nationalkonflikte (zum Teil mit religiösem Hintergrund): Afghanen gegen Tschetschenen, Türken gegen Kurden und Muslime gegen Juden. Und der Migrationsdruck wird anhalten, solange ein großer sozialer Unterschied zwischen Herkunfts- und Zielländern der Migration besteht!

Dr. Karl Hunna, Wien

Erschienen am So, 19.1.2020

Kommentare

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
30.10.2025Datum auswählen
Staats- und (!) Wirtschaftskrise
Es ist ja leider nicht so, dass wir nur eine Wirtschaftskrise hätten – mit Inflation, wachsenden Preisen und mehr und mehr Konkursen und ...
Peter Lang
Entbürokratisierung?
Es ist schon interessant, dass nun Bürgerinnen und Bürger zu Deregulierungsmaßnahmen gefragt werden. Damit wird mehr als scheinheilig die Bevölkerung ...
Harald Koller
Sepp Schellhorn
Was macht eigentlich Sepp Schellhorn? Man sieht, hört, liest nichts von ihm. Von irgendwelchen sichtbaren Taten für Österreich ganz zu schweigen. Das ...
Herbert Platzer
Ukrainekrieg
,,Wenn wir aufhören, uns zu wehren, werden wir besetzt, und dann ist die Ukraine tot.'' Diese Worte der ukrainischen Friedensnobelpreisträgerin ...
Herbert Wagner
Sparen am falschen Platz
Treffender als Claus Pándi kann man das Dilemma dieser Ampel der Unfähigkeit nicht skizzieren. Vergessen hat er aber, dass diese Regierung auch bei ...
Josef Lesjak
„Selbstmord auf Raten“
Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Christian Bahas ausgezeichnete Analyse zum wirtschaftlichen Abstieg Europas, nicht zuletzt bedingt durch die ...
Dr. Alf Gerd Fantur
Personalmangel
Wo kommen denn alle hin, die an unseren Unis gratis studieren? Jedes Jahr gibt es Aufnahmeverfahren um die Gewährung eines Studienplatzes, wer es ...
Leopoldine Gram
100 Jahre Weltspartag
Der von Banken initiierte Weltspartag wird heuer am 31. Oktober zum 100. Mal gefeiert. Mit der Idee sollte einst den Menschen der Sinn des Sparens ...
Mag. Hans Rankl
Mut statt Ausreden
Danke dem treffenden Kommentar von Univ. Prof. Kromp-Kolb! Es ist höchste Zeit, dass unsere Politik endlich aufwacht und beim Klima- und Umweltschutz ...
Kerstin Hauer
Praxisfern!
Nach den mehr als vermeidbaren Todesfällen in Oberösterreich aufgrund mangelnder Kapazitäten in Krankenhäusern hat es sich einmal mehr ...
Alexandra Pühringer per E-Mail
Es ist schon wieder was passiert!
Im sogenannten SOS-Kinderdorf-Skandal wurde jahrelang alles vertuscht und unter den Teppich gekehrt, als gäb’s kein Morgen! Aber es gibt ein Heute, ...
Josef Blank

Voriger Tag
30.10.2025Datum auswählen
Nächster Tag
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt