Ein Rheuma-Patient (45) aus Oberösterreich leidet unter starken Schmerzen und braucht dringend eine Operation. Dringend aus Sicht des Gesundheitswesens heißt: in zwei Jahren.
Während viele Österreicher noch nicht einmal wissen, was sie zu Silvester anstellen, kann „Krone“-Leser Christian L. schon ganz genau sagen, wo er sich am 25. Mai 2027 um 7 Uhr in der Früh befinden wird – nämlich im Ordensklinikum Linz, wo er eine aus seiner Sicht „dringende“ Operation nüchtern antreten wird.
Der Oberösterreicher hat sich im Rahmen unseres großen Leser-Aufrufs gemeldet und ist verzweifelt. Er schreibt: „Ich bin 45 Jahre alt, leide unter Rheuma und habe heuer im Juni einen Termin bei den Barmherzigen Schwestern in Linz zur Sprunggelenksversteifung für den Mai 2027 bekommen. Trotz extrem starker Schmerzen!“
„Unsere Mitarbeiter leisten großartige Arbeit“
Wie kann das sein? Wieso muss der Patient zwei Jahre auf einen Routine-Eingriff warten? „An der Abteilung Orthopädie am Ordensklinikum Linz gibt es eine hohe Nachfrage nach elektiven Eingriffen von Patienten, die bei uns betreut werden möchten“, erklärt die Pressesprecherin.
Die aktuell noch einmal erhöhte Nachfrage entstand durch Ausfälle an anderen Standorten und führt zu längeren Wartezeiten bei der Terminvergabe und Planung operativer Eingriffe.
Sprecherin Ordensklinikum Linz
„Die Leistungsfähigkeit der Orthopädie am Ordensklinikum Linz ist in vollem Umfang gegeben. Unsere Mitarbeiter leisten großartige Arbeit, und unsere Patienten werden auf höchstem medizinischen Niveau versorgt.“
Und da hat die Sprecherin recht. Die allermeisten Pflegekräfte und Ärzte arbeiten rund um die Uhr für ihre Patienten, und zwar im ganzen Land, bloß das Gesundheitswesen wurde in der Vergangenheit und wird heute noch extrem ausgehungert. Leidtragende sind Personal und die Kranken.
Weichen Sie längst auf teure Wahlärzte aus, weil Sie keine Zeit zu verlieren haben? Sind Sie mit den angebotenen Behandlungen (un)zufrieden? Wie viel zahlen Sie monatlich in das System der Krankenkassen ein – und bekommen Sie genug dafür? Wo muss das Gesundheitswesen dringend sparen und wo muss viel mehr Geld hineingepumpt werden? Wurden Sie Opfer einer falschen Behandlung, eines Kunstfehlers, oder wo wurden Sie sensationell gut versorgt? Was haben Sie erlebt mit Ärzten, Pflegern, der Rettung – gutes wie weniger gutes.
Schreiben Sie uns, was Sie bewegt?
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Fünf Wochen? Nein: sechs Monate!
Ähnliches über das Reizthema Wartezeiten schildert der Wiener Martin J.: „Mein Orthopäde gab mir eine Überweisung für eine OP im AKH wegen eines Karpaltunnelsyndroms. Am 10. September kam der Termin per Post, und zwar für den 4. März 2026. Das sind fast sechs Monate.“ Und der Patient fügt hinzu: „Auf der Homepage des Wiener Gesundheitsverbunds, der die Wartezeiten auf planbare Operationen ausweist, liest man fünf Wochen. Und nicht sechs Monate.“ So weit klaffen Wunsch und Realität auseinander.
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