Lieber Mark Perry, danke für das wiederholte Aufzeigen wesentlicher Zusammenhänge. Der Verlust vieler Singvögel ist zwar Ursache des stummen Frühlings, aber nur Symptom anderer Entwicklungen, die bei der (agrochemischen) Vergiftung unserer Umwelt beginnen. Vielfache Studien belegen den Zusammenhang hoher Biodiversität in intakten Lebensräumen mit deren höherer Widerstandsfähigkeit. Außerdem führt die Zerstörung der Ökosysteme mit dem Verschwinden vieler Tier- und Pflanzenarten zu geringeren Erträgen, zu Nahrungsmittelverknappung, Massenflucht und den damit einhergehenden Konfliktpotenzialen. Die an Land verwendeten Giftstoffe landen über Bäche und Flüsse absehbar im Meer. Dort tritt, neben separatem Gifteintrag und „herkömmlicher“ Überfischung, verstärkt auch eine neue Form des Raubbaus in Erscheinung, das Abfischen von Krill, der maritimen Nahrungsgrundlage. Der Fisch fängt also nicht nur am agroindustriellen Sprüh-Kopf zu stinken an. Er verendet aber nicht selten an und in einem Giftgemisch, das einen gemeinsamen Urheber hat: Profitstreben um jeden Preis!
Michael Howanietz, Wien
Erschienen am Do, 12.4.2018
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