Wieder gab es kein Ergebnis beim x-ten Gipfel am Dienstag im Rathaus. Jetzt heißt’s warten auf gleich zwei Machbarkeitsstudien.
Keine 24 Stunden, nachdem Zigtausende Fans bei Sturms Double-Party die Grazer Innenstadt schwarz-weiß eingefärbt hatten, stand das Grazer Rathaus wieder im Blickpunkt der Fußballfans.
Haben sich am Montag die Mannen um Kapitän Stefan Hierländer ins Goldene Buch eingetragen, tagte am Dienstag am exakt gleichen Ort, nämlich im Stadtsenatssitzungssaal, der Stadionausschuss. Eine Lösung in der endlosen Stadiondebatte sollte her.
Um 17 Uhr begann die Sitzung, an der neben Stadtchefin Elke Kahr, KPÖ-Parteikollege und Finanzstadtrat Manfred Eber und Ausschuss-Vorsitzende Daniela Schlüsselberger (SPÖ) auch wieder Vertreter von Sturm und GAK sowie der Stadionverwaltung teilnahmen.
Liebe Stadt Graz, bitte gebt uns irgendwann auch einmal das Gefühl, dass wir in dieser Stadt so willkommen sind wie die Menschen, die uns feiern.
Sturm-Boss Jauk zu Bürgermeisterin Kahr
Nach etwas mehr als zwei Stunden war dann klar – das Stadion-Theater an der Mur geht in die nächste Verlängerung. Eine definitive Lösung wurde nämlich wieder nicht präsentiert.
Vielmehr sind noch quasi die gleichen Varianten in der Verlosung, die schon beim ersten Stadiongipfel im vergangen Sommer am Tisch gelegen sind. Also zum einen eine Erweiterung/Renovierung der in die Jahre gekommenen Liebenauer Arena oder der Neubau eines Stadions auf der „grünen Wiese“.
Wir werden in dieser Sache nicht auf Zurufe der Vereine agieren, sondern brauchen ein faires Modell, mit dem letztlich alle gut leben können.
Manfred Eber, Stadtrat (KPÖ)
Unter Federführung der Stadtbaudirektion wurden am Dienstag drei Standorte im Grazer Süden für ein mögliches neues Stadion präsentiert. Wobei hier weiter das Grundstück in Puntigam in der Poleposition liegt. Für einen etwaigen Neubau wurde mit 4000 bis 7000 Euro pro Sitzplatz kalkuliert – je nach Fassungsvermögen würden sich so inklusive Grundstücksablösen Kosten zwischen 80 und 140 Millionen Euro ergeben. „Ziel ist es, dass wir am Ende zwei Stadien haben, die finanziell darstellbar sind“, sagt Grünen-Klubobmann Karl Dreisiebner.
Unser Bestreben ist es, dass wir am Ende dieser Diskussionen dann zwei Stadien in Graz haben, die finanziell auch wirklich darstellbar sind.
Grünen-Klubobmann Karl Dreisiebner
Aber fix ist eben noch lange nix. Und so sollen im Gemeinderat zwei Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben werden – einmal für die Erweiterung in Liebenau und dann für ein neues Stadion in Puntigam. „Üblicherweise ist die Machbarkeitsstudie in acht Monaten ausgearbeitet – für die Realisierung beider Projekte haben wir rund 50 Monate kalkuliert, wobei beim Standort in Puntigam natürlich eine mögliche UVP ein zusätzlicher zeitlicher Faktor sein kann“, erklärt Stadtbaudirektor Bertram Werle.
Das neue Stadion könnte zum einen die große Lösung für beide Vereine mit 25.000 Sitzplätzen sein, oder die kleinere (GAK-)Variante für 10.000 bis 15.000 Zuschauer. „Wir brauchen eine faire Lösung, mit der am Ende des Tages beide Vereine möglichst gut leben können“, betont Stadtrat Eber.
Mit der Installierung der durch den GAK-Aufstieg notwendig gewordenen Sicherheitsadaptierungen in Liebenau wird jedenfalls so schnell wie möglich begonnen.
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