Das freie Wort

Diplomaten-Hickhack

Laut ORF-„ZIB“ vom 30. 3. erinnert die Situation im Diplomaten-Hickhack mit Russland an den Kalten Krieg. Ich glaube hingegen, sie erinnert vielmehr an den Kindergarten: Ätsch, ich schmeiß deine Sandburg um, bätsch, und ich schmeiß deine. Du weist 24 Diplomaten von mir aus, dafür weise ich auch 24 von dir aus. Agentenmord – jeder Agent weiß, worauf er sich in diesem Job einlässt, und die ganze Welt weiß es auch. Die Briten sind dabei wahrscheinlich genau so wenig zimperlich wie die Russen oder die scheinheiligen Amerikaner. In Amerika mit dem derzeitigen Präsidenten ersetzen Befürworter der Folter und Kriegstreiber die moderaten Kräfte. Und nun werden angebliche Menschenrechtsverletzungen als Grund für den Wirbel vorgeschoben!? Welcher Agent und welcher Geheimdienst haben sich denn je um Menschenrechte gekümmert? Und nun auf einmal Empörung darüber bei den Briten, und halb Europa spielt da mit. Verstehe das, wer will – ich verstehe es nicht. Die präpotenten Briten provozieren den Skandal doch nur, um von ihrer innenpolitischen Situation in Zusammenhang mit den Brexit abzulenken. Täglich wachsen in Britannien nämlich neue Bewegungen für einen EU-Verbleib aus dem Boden, und der britischen Regierung gelingt es, davon abzulenken, indem sie einfach einen diplomatischen Skandal erfindet – und nicht nur das, sondern damit die ganze Welt in Geiselhaft nimmt. Unverständlich, wie kurzsichtig halb Europa ist, das zu verkennen, und noch unverständlicher, den Briten unter dem Vorwand der Menschenrechtsverletzung auf den Leim zu gehen. Danke an unsere Regierung, dass sie sich nicht von den Briten an der Nase herumführen lässt.

Dr. Gerhard Mitrovits, Steinbrunn

Erschienen am Di, 3.4.2018

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