Er bestätigte damit die Darstellung von Easycash. Das Unternehmen hatte den in einem Bericht des Radiosenders NDR erhobenen Vorwurf am Donnerstag zuvor als falsch zurückgewiesen. Es habe in der Vergangenheit zwar entsprechende firmeninterne Überlegungen gegeben, diese seien aber nie verwirklicht worden.
"Wir führen keine Daten aus dem EC-Netzbetrieb der Easycash mit dem Kundenkartenprogramm der Easycash Loyalty Solutions zusammen", erklärte das Mitglied der Geschäftsleitung, Frank Wio. "Die Möglichkeit einer Nutzung und des Vergleichs der Daten wurde zwar in der Vergangenheit erwogen und intern diskutiert, aber unter anderem aufgrund datenschutzrechtlicher Vorbehalte nicht realisiert."
Bei den vom NDR zitierten Dokumenten handle es sich um Präsentationsunterlagen, die für Gespräche mit potenziellen Kunden gedient hätten, teilte Wio weiter mit. Auf dieser Basis sei es zeitweise zur Zusammenarbeit mit einem Kunden gekommen. Auch in diesem Fall seien aber Daten der EC-Karten und der Kundenkarten nicht ausgetauscht worden.
Gläserner Konsument
NDR Info hatte zuvor behauptet, dass die Bankdaten von bis zu 14 Millionen Verbrauchern in Deutschland systematisch für Kundenanalysen verwendet und Handelsunternehmen angeboten würden. Nach Recherchen des Radioprogramms hatte Deutschlands größter EC-Netzbetreiber den Abgleich von Kontonummern, die beim Einsatz von EC-Karten in Supermärkten oder Tankstellen gespeichert wurden, mit den Daten von Kunden- und Rabattkarten angeboten. Danach sei es möglich, genau zu ermitteln, wer was wann und wo einkauft.
Daten dauerhaft gespeichert
Easycash war nach einem Bericht des Senders bereits Ende September in die Schlagzeilen geraten (siehe Infobox), weil das Unternehmen Daten von 50 Millionen EC-Karten dauerhaft gespeichert haben soll, um Aussagen über die Zahlungsfähigkeit der Kartenbesitzer machen zu können. Damals hatte Easycash erklärt, es betrachte Kontoverbindungen nicht als personenbezogene Daten. Datenschützer widersprachen dieser Aussage vehement.
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