Explosion in Wohnhaus

Kriminalrätsel: Wer hat Herdplatten aufgedreht?

(Bild: P. Huber)

Ende Februar flog fast das gesamte Obergeschoss eines Wohnhauses im Bezirk Weiz (Steiermark) in die Luft – eine heiße Duft-Spraydose am Herd war detoniert. Doch wer hat den Herd aufgedreht? Eine Spurensuche.

Am 23. Februar wurden die Einsatzkräfte in der Oststeiermark alarmiert. Ein Landwirt meldete eine gewaltige Explosion im ersten Stock seines Wohnhauses. Den Brand hatte er gelöscht, sein Versicherungsvertreter riet ihm aber, die Polizei zu verständigen.

Massive Druckwelle
Der Schaden war massiv. Ein Fenster und eine Balkontür waren herausgerissen, Glassplitter lagen meterweit vom Wohnhaus entfernt in einer Wiese. Zusätzlich wurden drei Autos, die vor dem Haus standen, beschädigt. Sämtliche Türen im Obergeschoß waren durch die Wucht der Explosion aus der Verankerung gerissen.

Dass niemand verletzt wurde, grenzte an ein Wunder. Der Apfelbauer war zum Zeitpunkt der Detonation im Wald, sein Vater (92) spielte im Erdgeschoss mit seiner Tochter Karten, die rumänische Pflegerin war unten im Bad.

Zwei Herdplatten waren eingeschaltet. Bis dato ist nicht klar, wer den Herd eingeschaltet hat.

Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz

Bild: Jauschowetz Christian

Gleich zwei Herdplatten waren aufgedreht
Ermittlungen der Polizei ergaben schließlich, dass eine Spraydose auf dem Herd die Explosion verursacht hatte. „Zwei Herdplatten waren eingeschaltet“, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Christian Kroschl. Der Herd wurde aber nicht benutzt. Gekocht wurde im Erdgeschoß. Er diente lediglich als Abstellfläche – etwa für eine Kaffeemaschine und besagten Duftspray.

Dass die Platten unabsichtlich aufgedreht wurden, ist laut Ermittlern unmöglich. Der Hausbesitzer, seine Schwester und der Vater haben ein Alibi. Die Pflegerin beteuert, es nicht gewesen zu sein. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.