"Das wird sicherlich eine schwierige Aufgabe", meinte ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger. "Es kommt aber nicht auf die Gegner an, sondern darauf, wie gut sich unsere eigene Nationalmannschaft in den kommenden Jahren entwickelt." Ob Hickersberger in der WM-Qualifikation nach der EURO 2008 noch als Teamchef fungiert, ist vorerst offen. Der Vertrag des Niederösterreichers läuft bis Jahresende 2008, die Qualifikation beginnt aber bereits im Spätsommer.
Der ehemalige französische Nationalspieler Christian Karembeu loste dem ÖFB-Team in Durban ausgerechnet seine Landsleute als Gruppenkopf zu. Im März diesen Jahres hatten sich die Österreicher in einem Testspiel im Stade de France mit 0:1 geschlagen geben müssen. Den einzigen Treffer hatte damals Jungstar Benzema für die Franzosen erzielt. Hickersberger sieht den Weltmeister von 1998 als klaren Favoriten auf den Gruppensieg. "Hinter Frankreich Platz zwei zu erringen, halte ich aber durchaus für möglich."
Zumal Rumänien im Gegensatz zu England, der Türkei oder Schweden nicht zu den ganz großen Kalibern aus dem zweiten Topf zu zählen ist. Dennoch warnte etwa Rapid-Trainer Peter Pacult vor den Südosteuropäern: "Rumänien ist für mich ein Geheimfavorit bei der Europameisterschaft." Die Rumänen könnten ebenso wie Frankreich auch bei der Heim-EM in eine Gruppe mit Österreich gelost werden. Die Auslosung der EURO 2008 geht kommenden Sonntag in Luzern über die Bühne. Österreich ist in Topf 1 gesetzt.
"Hicke" schmunzelt bei Färöer - bei Serbien kam der Schock
Für die WM-Qualifikation war das ÖFB-Team wegen der schlechtesten Weltranglisten-Platzierung der Geschichte (91.) in den fünften Lostopf gerutscht. Daher stand zuerst nur Färöer als Gegner fest. Hickersberger nahm das Los mit einem Schmunzeln. Immerhin hatte eine 0:1-Niederlage gegen die Insel-Gruppe im September 1990 seine erste Teamchef-Ära beendet. "Färöer kenne ich. Ein schönes Los, ich würde mich über ein Wiedersehen freuen", scherzte der Niederösterreicher, der damals seinen Rücktritt eingereicht hatte.
Auf das schwere Los Serbien reagierten Hickersberger und ÖFB-Präsident Friedrich Stickler dagegen mit versteinerten Mienen. Die Serben waren zwar bei der WM-Endrunde 2006 in Deutschland in einer schweren Vorrunden-Gruppe mit Argentinien, den Niederlanden und der Elfenbeinküste gescheitert, hatten die Qualifikation davor aber bei nur einem Gegentor ungeschlagen überstanden. In der abgelaufenen EM-Qualifikation scheiterten die Serben an Polen und Portugal.
Ein relativ unbeschriebenes Blatt ist Litauen. Die Österreicher siegten im bisher einzigen Länderspiel gegen die Balten im April 1992 in Wien mit 4:0. Als Informant dient Hickersberger der ehemalige Austria-Spieler Arminas Narbekovas. Die Terminkonferenz von Gruppe 7 findet in Wien statt. Ein Datum für das Meeting steht allerdings noch nicht fest. Jedenfalls glaubt auch Stickler an die kleine Chance auf das WM-Ticket. "Wir werden alles tun, damit wir 2010 in Südafrika dabei sind", versprach der Lotterien-Boss.
Briten treffen auf Kroatien, Deutschland auf Russland
Die europäische WM-Qualifikation beginnt im Spätsommer 2008. Hier die komplette Gruppen-Auslosung für die europäischen Länder:
Gruppe 1
Portugal, Schweden, Dänemark, Ungarn, Albanien, Malta
Gruppe 2
Griechenland, Israel, Schweiz, Moldawien, Lettland, Luxemburg
Gruppe 3
Tschechien, Polen, Nordirland, Slowakei, Slowenien, San Marino
Gruppe 4
Deutschland, Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan, Liechtenstein
Gruppe 5
Spanien, Türkei, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Armenien, Estland
Gruppe 6
Kroatien, England, Ukraine, Weißrussland, Kasachstan, Andorra
Gruppe 7
Frankreich, Rumänien, Serbien, Litauen, Österreich, Färöer
Gruppe 8
Italien, Bulgarien, Irland, Zypern, Georgien, Montenegro
Gruppe 9
Niederlande, Schottland, Norwegen, Mazedonien, Island
Modus: Die jeweils Gruppen-Ersten qualifizieren sich direkt für die WM-Endrunde in Südafrika, die acht besten Gruppen-Zweiten spielen im Playoff um vier weitere Plätze. Den Teams aus Europa stehen insgesamt 13 WM-Startplätze zur Verfügung.
Auslosung für die Afrika-Gruppen:
Gruppe 1:
Kamerun, Kapverden, Tansania, Mauritius
Gruppe 2:
Guinea, Simbabwe, Namibia, Kenia
Gruppe 3:
Angola, Benin, Uganda, Niger
Gruppe 4:
Nigeria, Südafrika, Äquatorialguinea, Sierra Leone
Gruppe 5:
Ghana, Libyen, Gabun, Lesotho
Gruppe 6:
Senegal, Algerien, Liberia, Gambia
Gruppe 7:
Elfenbeinkünste, Mosambik, Botswana, Madagaskar
Gruppe 8:
Marokko, Äthiopien, Ruanda, Mauretanien
Gruppe 9:
Tunesien, Burkina Faso, Burundi, Seychellen
Gruppe 10:
Mali, Republik Kongo, Sudan, Tschad
Gruppe 11:
Togo, Sambia Eritrea, Swasiland
Gruppe 12:
Ägypten, Demokratische Republik Kongo, Malawi, Dschibuti
Modus: In einer Vorausscheidung wurde die Anzahl der afrikanischen Teilnehmer bereits von 53 auf 48 verringert. Die verbleibenden Teams wurden in Durban zwölf Vierergruppen zugelost, von denen dann die Sieger und die acht besten Zweiten in die nächste Runde einziehen. In fünf Vierergruppen qualifizieren sich dann die Sieger für die Endrunden auf dem heimischen Kontinent.
Auslosung für die Asien-Gruppen:
Gruppe 1:
Australien, China, Irak, Katar
Gruppe 2:
Japan, Bahrain, Oman, Thailand
Gruppe 3:
Südkorea, Nordkorea, Jordanien, Turkmenistan
Gruppe 4:
Saudi-Arabien, Usbekistan, Libanon, Singapur
Gruppe 5:
Iran, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate, Syrien
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