Kopfschüttelnd und ohne Kommentar verließ Wacker-Obmann Gerhard Stocker am Mittwochabend das Stadion. Das 0:1 hat ihm sichtlich zugesetzt. Denn noch 48 Stunden zuvor, bei der Präsentation von Helmut Kraft als Sportdirektor und interimistischer Trainer, hatte der Wacker-Obmann Aufbruchstimmung versprüht. Im Nachtrag gegen Altach sollte der zweite volle Erfolg im Jahr 2007 fixiert werden, nach siebzehn sieglosen Runden.
Doch Hutwelker, der ohne Bedrängnis flanken konnte, und Kai Schoppitsch, der per Kopf in der 53. Minute den Sieg der Vorarlberger fixierte, wurden sträflich alleingelassen. "Damit ist durch einen Windhauch unser mühsam aufgebautes Kartenhaus sofort zusammengefallen", sagte Kraft nach der Partie. "Es war sicherlich ein Unglücksspiel für uns."
Dabei begann alles ganz nach Wunsch des neuen Innsbrucker Sportdirektors. Die Tiroler drückten, fesselten Altach phasenweise in deren Hälfte fest, hatten auch zwei, drei Chancen. Doch Tor wollte einfach keines gelingen. Aber nach dem Gegentreffer war vom Selbstvertrauen der Innsbrucker nichts mehr zu spüren.
"Man sollte einmal überlegen, wann wir das letzte Tor geschossen haben", bekannte Wackers Kapitän Andreas Schrott, der nach Nasenbeinbuch mit einer Gesichtsmaske einlief, selbstkritisch. Wobei Schrott festhalten wollte, dass in der Meisterschaft noch nicht einmal Halbzeit ist: "Wir geben uns noch nicht auf."
Kennt Kraft den Weg aus der Krise?
Sportdirektor Kraft glaubt das Rezept zu kennen, um aus der Krise zu kommen - sich der Realität zu stellen. "Uns muss einfach klar sein, dass wir Stockletzter in der Bundesliga sind", sagte Kraft, "uns hilft eigentlich nur ein voller Erfolg." Aber ob der in der nächsten Runde schon gelingt, ist fraglich, immerhin haben die Tiroler am Sonntag (15.30 Uhr) niemand Geringeren als Tabellenführer Austria Wien zu Gast und müssen eine Woche später bei den Salzburger Bullen antreten.
Krafts Gegenüber, Altach-Trainer Manfred Bender, freute sich hingegen über die drei Punkte. "Denn in der ersten Hälfte waren wir schon in der Bredouille, da haben wir nicht Fußball gespielt", sagte der Vorarlberger Coach, "Ich habe sogar nach der Führung noch gezittert." Dass Wacker sich immer an dem Strohhalm anhält, Altach könne man schon überholen, amüsierte den Deutschen auf der Altacher Bank: "Es ehrt uns, wenn Tirol immer nach Vorarlberg schaut. Wir schauen nur auf uns selbst."
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