Start war im Lentos mit bewegten Bildern aus Chicago, dazu E-Gitarre-Improvisationen. Mit computeranimierter Marschmusik zogen die Zuhörer weiter ins Brucknerhaus, wo das Bruckner Orchester selbst aufspielte. Zunächst das Klavierkonzert von Ligeti, ein stets gegen den Strich gebürstetes Wunderwerk, das in Maki Namekawa eine bravouröse Solistin, im Orchester eine vorzügliche, vom Dirigenten Dante Anzolinii sorgsam überwachte Begleitmannschaft fand. Krasses Gegenstück: Misahiro Miwas „Bolero“, ein einfallskarges 35-Minuten-Stück von narkotisierend einschläfernder Wirksamkeit. Wer sich wachhalten konnte, applaudierte.
Lang erwarteter Höhepunkt: das klassische Werk von Altmeister Frank Zappa, darunter „The Perfect Strangers“. Wie eine Frischzellenkur wirkte das Einlassen auf diese zeitgenössischen Klänge, und das Orchester zelebrierte einen eindrucksvollen Spagat zwischen Klassik und avantgardistischen Ansätzen. Fulminante Harmonien mit Gänsehaut-Effekt!
Foto: rubra
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.