Das sogenannte Active Denial System, das auf einem Geländewagen montiert wird, verschießt unsichtbare Strahlen. Diese dringen knapp unter die Haut ein und geben den Getroffenen das Gefühl zu brennen. Wenn sie jedoch zur Seite gehen, vergeht der Schmerz, Verletzungen bleiben nicht zurück. Das Pentagon zögert allerdings mit dem Einsatz der Waffe, weil es befürchtet, sie könnte als Folterinstrument betrachtet werden.
Das System arbeitet mit einem Energie-Strahl, nicht mit Laser oder Mikrowellen. Mit Hilfe einer Antenne können die Strahlen bis zu 500 Meter weit übertragen werden und Kleidung oder auch Fensterscheiben durchdringen. Auf diese Weise können Soldaten aus sicherer Entfernung von Brandsätzen und Steinwürfen operieren, ohne Unbeteiligte zu gefährden. In zwölf Jahren wurden bei Tests nach Angaben der Streitkräfte nur zwei Mal Menschen verletzt, beide erlitten Verbrennungen zweiten Grades.
Zu den Offizieren, die das System einsetzen wollten, gehört auch Generalmajor Robert Neller. Sein wissenschaftlicher Berater Franz Gayl macht ein risikoscheues Beschaffungsmanagement bei den Streitkräften für die Verzögerungen beim Einsatz verantwortlich. Die Waffe sei neu und unkonventionell und werde daher von den zuständigen Offizieren misstrauisch aufgenommen. Wenn die Energiekanone schon bei der Invasion der US-Truppen im Irak zu Verfügung gestanden hätte, "wären viele unschuldige irakische Leben verschont geblieben", betont Neller.
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