Geiselnahme

Mithäftling von Räuberin mit Rasierklinge bedroht

Österreich
31.05.2007 10:06
Es war eine dramatische Situation im Gefangenenhaus Wien-Josefstadt: Eine nach einem Überfall auf ein Geschäft inhaftierte Frau hielt einem weiblichen Mithäftling eine Rasierklinge an den Hals und verlangte, zu ihrem Freund ins AKH gebracht zu werden. Nach einer Stunde war die Geiselnahme vorbei.

Die 27-jährige Frau hatte kürzlich mit ihrem Freund (35) ein Geschäft in Wien-Döbling beraubt. Auf der Flucht wurden sie von der Polizei gestellt. Der Mann, der seine Waffe auf die Beamten richtete, wurde in den Fuß geschossen und ins AKH gebracht.

Die Frau kam, weil auch sie verletzt worden ist, in die Krankenabteilung des Gefangenenhauses im Wiener Landesgericht. Und zwar in einen Haftraum einen Stock unterhalb jener Station, wo Helmut Elsner derzeit untergebracht ist.

Mittwoch früh hielt sie plötzlich einem weiblichen Mithäftling eine Rasierklinge an den Hals und verlangte ultimativ, zu ihrem Freund in das AKH gebracht zu werden. Sofort wurden Einsatzkräfte der Justizwache in die Station "Z4" beordert. Nach intensiven Verhandlungen gelang es, die Situation zu entschärfen. Die Geiselnehmerin ließ ihr Opfer frei und wollte in Begleitung von Anstaltsleiter Josef Gramm und einer Psychologin ins AKH fahren.

So weit kam sie nicht. Noch im Parterre wurde sie mit einem Elektroschocker überwältigt. Der Treffer mit den kleinen an Drähten hängenden Pfeilen führte kurzfristig zu völliger Bewegungsunfähigkeit. Diese Zeitspanne genügte, um der Frau die Rasierklinge zu entwinden, die sie noch immer in der Hand hielt.

Karl Eichinger von der Justizwache-Gewerkschaft lobte nach dem Einsatz seine "gut ausgebildeten Kollegen". Und Major Gramm fügt hinzu: "Nach einer Stunde war die Aktion abgeschlossen." -fotozeile- Foto: Andi Schiel -bildzeile- Bei einer Vorführung demonstrierte die Justizwache die Wirkung des Elektroschockers: Er führt kurzfristig zu Bewegungsunfähigkeit.

Von Peter Grotter; Symbolbild

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