Spannende Folgen:

Rechnungshof prüft Mühlkreisbahn durch Linz

Oberösterreich
17.10.2017 17:00

Oberösterreichs Landesrechnungshof hat mit einer Prüfung der von Regierung und Landtag beschlossenen Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof begonnen. Dabei könnte auch die teure unterirdische Führung der neuen Linzer Schienenachse, die ja mitbenützt werden soll, kritisch hinterfragt werden.

Heuer im März hat der Landtag den Grundsatzbeschluss für die Durchbindung der normalspurigen Mühlkreisbahn als Schnellbahn S 6 auf der neuen Straßenbahnachse bis Linz-Hauptbahnhof  getroffen. Befahren soll die Strecke  mit modernen Zwei-System-Fahrzeugen werden, die eine Art Zwitter zwischen Straßenbahn und Eisenbahn sind. Diese "Leichtzüge" sollen auch durch die großzügig dimensionierten Tunnel der zweiten Linzer Straßenbahnachse passen, auch wenn das von den Linzern gerade wieder einmal bestritten wird. Die grob geschätzten Investitionskosten für die Stadt-Durchbindung liegen, je nach technischer Betriebsart, zwischen 80 und 130 Millionen Euro.

Hohe Kosten für unterirdische Führung

Brisanter Zweiteffekt dieser Prüfung: Da diese Bahn S 6 die Strecke der Neuen Linzer Schienenachse mitbenützen wird, die südlich der Donau großteils unterirdisch verlaufen wird, kann der Rechnungshof indirekt auch dieses Projekt der neuen Linzer Schienenachse mitprüfen. Wäre es ein rein Linzer Projekt, hätte der Rechnungshof darauf keinen Zugriff. Insider rechnen damit, dass dabei die hohen Kosten für die unterirdische Führung ein Thema werden - wobei diese Kosten über den Daumen (Vergleichsstudien gibt es offiziell nicht) mit etwa 150 Millionen Euro beziffert werden. Stadt und Land würden sich also viel Geld sparen, wenn die Strecke oberirdisch geführt würde - was manche Menschen ohnehin für weitaus benutzerfreundlicher halten.

280 bis 300 Millionen € Gesamtaufwand

Schätzungen aus dem Jahr 2016 zufolge, soll die neue Linzer Schienenachse (ohne eventuelle Zusatzkosten für die Mühlkreisbahn-Durchbindung) zwischen 280 und 300 Millionen € kosten. Da ist aber die neue Donaubrücke noch nicht dabei, die weitere 83 Millionen Euro kosten wird. Stadtchef Klaus Luger kündigt übrigens gerade in SPÖ-Schaukästen Baubeginn November für die neue Donaubrücke an.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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