Starkes Treibhausgas

Riesige Wirbel im Atlantik stoßen Lachgas aus

Wissenschaft
11.07.2017 12:11

Extrem sauerstoffarme Wirbel im Atlantik produzieren ein starkes Treibhausgas. Aufgrund biochemischer Prozesse entweichen in Regionen mit sehr wenig Sauerstoff große Mengen des auch als Lachgas bekannten Treibhausgases Distickstoffmonoxid. Das berichtet ein internationales Forscherteam unter Leitung des Exzellenzclusters "Ozean der Zukunft" und des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel.

Extreme Sauerstoffarmut entsteht im Atlantik in großen Ozeanwirbeln von bis zu 100 Kilometern Durchmesser, die von der westafrikanischen Küste westwärts durch den Ozean wandern, wie die Wissenschaftler im Fachjournal "Scientific Reports" schreiben.

Wirbel mit Messdrohnen genau untersucht
Als die Forscher im Jahr 2014 mithilfe eines Satelliten einen solchen Ozeanwirbel, der sich vor der Küste Mauretaniens bildete und Richtung Kapverden wanderte, entdeckten, schickten sie ihm autonome Messdrohnen (sogenannte Gleiter; Anm.), entgegen. Als sich der Wirbel den Kapverdischen Inseln näherte, konnten sie mit dem Forschungsschiff "Islandia" erstmalig auch Wasserproben direkt aus seinem Zentrum nehmen.

Höchste je im Atlantik gemessene Lachgaswerte
Die dabei gewonnenen Daten und Wasserproben wurden anschließend physikalisch, chemisch und biologisch ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass es im Kern des Wirbels in nur 100 Meter Wassertiefe die höchsten Lachgaswerte gab, die jemals im offenen Atlantik gemessen worden sind. Das sei auf Prozesse zurückzuführen, die dem Ozean den Pflanzennährstoff Stickstoff entziehen können und dabei unter anderem Lachgas in großen Mengen produzieren, so die Forscher.

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