"Pura vida"

Costa Rica – Leben an der reichen Küste

Reisen & Urlaub
04.07.2017 09:00

Beeindruckende Farben, eine bunte Tierwelt, karibisches Feeling und eine Ruhe, die ihresgleichen sucht. Eine Reise durch den zentralamerikanischen Staat Costa Rica, in dem die glücklichsten Menschen leben ...

Es heißt, in Costa Rica leben die glücklichsten Menschen der Welt - und wenn das jemand verkörpert, ist es Edith. Die "Mama", wie die Costa Ricaner ihre Liebsten gerne nennen, sitzt in ihrem Lokal in Talamanca, das praktischerweise auch gleich ihren Namen trägt. Talamanca liegt direkt an der Karibikküste. Ein kleiner Ort am Beginn des Cahuita-Nationalparks. Als die Gäste aus Europa ihr nach allen Seiten offenes Lokal betreten, bekommt Edith das nicht einmal mit. Sie blättert weiter in ihren Zeitungen. Erst als wir zum Kühlschrank gehen, um uns selbst mit eiskaltem Wasser zu versorgen, tut sie so, also ob sie uns bemerkt - das aber herzlich! Ihre Spezialität: Red-Snapper-Fisch direkt aus dem Meer, erst vor ganz kurzer Zeit gefangen. Selbstverständlich karibisch angerichtet. Ein Genuss, ein Traum, der beste Fisch, eine der besten Speisen, die es gibt.

Entschleunigt und "langsam"
Ja, diese Langsamkeit, dieses Entschleunigte - das zeichnet Costa Rica und seine Menschen aus. Bei der Tour durch das zentralamerikanische Land, das mit seinen 51.000 Quadratkilometern Fläche und knapp fünf Millionen Einwohnern viel kleiner ist als Österreich, sind vor allem Tiere die Hauptdarsteller: Faultiere, Brüllaffen, 13.000 verschiedene Schmetterlingsarten, gut 900 verschiedene Vogelarten. Der Nationalvogel, der sogenannte Quetzal, leuchtet in seinen prächtigsten Farben. Für Naturliebhaber ist das ein echter Traum. Es gibt überall etwas zu entdecken - ein wahrer Reichtum an Natur. Immerhin leben knapp fünf Prozent der Arten auf diesem kleinen Fleckchen, das nur 0,4 Prozent der Erdoberfläche einnimmt.

San José
Wir beginnen unsere Reise klassisch mit der Ankunft am internationalen Flughafen in San José. Eine große Stadt mit amerikanischem Einfluss, die man aber getrost hinter sich lassen kann. Echte kulturelle Höhepunkte gibt es hier nicht. Und so führt uns unser erster Stopp nach Tortuguero, wo es keine Autos gibt. Eine gute Stunde lang geht es mit dem Motorboot durch den Urwald - und auch hier gilt: Augen auf, es gibt viel zu entdecken. Wir sind ganz nahe an der Grenze zu Nicaragua. Seinen Namen verdankt der Ort an der Karibikküste den Schildkröten, die hier kilometerlange Strände bevölkern und ihre Eier ablegen. Ein Spektakel, für das es eigene Führungen gibt.

Wenn es regnet, steht man unter einem Wasserfall
Aber gut ist: Das dauert meistens nicht lange, die Sonne trocknet alles rasch auf. Bei einer Fahrt durch den Tortuguero-Nationalpark erkennt man, wie reich an Pflanzen und Tieren dieses Land ist. Der Urwald ist unberührt, es bleibt alles so, wie es die Natur vorgibt - ein echter Dschungel eben. Vorbei an Kaimanen entdeckt der Fahrer unseres Motorboots die Christus-Echse. "Sie trägt diesen Namen, weil sie durch ihre Schnelligkeit übers Wasser laufen kann", erfahren wir von unserer Reiseführerin.

Die eigene Sicherheit ist in Costa Rica übrigens stets gewährleistet. Hier passiert so gut wie nichts. "Pura vida", also "reiches Leben", ist hier allgegenwärtig. Die Menschen kümmern sich lieber um den Erhalt der Natur als um Konflikte. Und so ist es auch in Turrialba und San Gerardo de Dota, wohin uns die Reise ebenfalls führt. Die beiden Orte liegen im Landesinneren - und hier, in Turrialba, thront der Vulkan Irazú. Mit dem Bus geht es auf 3432 Meter - und plötzlich ist vom so warmen und feuchten Klima nichts mehr zu spüren. Ein Gegensatz, den man gerne in Kauf nimmt. Und eine Aussicht, die ihresgleichen sucht.

Die "Basílica de los Ángeles"
In San Gerardo de Dota besuchen wir die "Basílica de los Ángeles", was jedes Jahr auch Zehntausende Costa Ricaner tun. Hier steht die schwarze Madonna, die für die größtenteils christliche Bevölkerung eines der wichtigsten religiösen Symbole ist. Die Einheimischen stellen sich in langen Schlagen an, um einen Blick darauf zu erhaschen, kurz in sich zu gehen und zu beten. Was im reichen Land auch sein muss: Unbedingt bei einer der vielen "Sodas" neben der Straße stehen bleiben. Hier wird frisch gekocht und für wenig Geld ganz Typisches serviert. Etwa "Gallo Pinto" , also Reis mit schwarzen Bohnen. Sieht zwar nicht so aus, schmeckt aber sensationell. Ein Leibgericht in Costa Rica.

Ein paar Stunden später sind wir in Uvita: auch hier alles von einem wunderbaren Nationalpark umgeben. An der Pazifikküste gibt es biologisch geschützte Reservate. Die Natur, also die vielen bunten Vögel, können sich hier, optimal entfalten. Und es kommt hier, wie auch in allen anderen Teilen des Landes, keiner auf die Idee, großartig in die Reservate einzugreifen. Die Menschen hier lieben ihre Tiere, sie bleiben lieber stehen- auch wenn sie es eilig haben - und schauen den Tieren zu. Das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum die Menschen hier so glücklich sind. Mit einem 300 PS starken Motorboot fahren wird eineinhalb Stunden zur nur 300 Hektar großen "Isla del Caño".

Unberührte Sandstrände und der Feuchtwald laden zur Entdeckungsreise
Und wer die Unterwasserwelt erleben will, sollte unbedingt eine der angebotenen Schnorcheltouren buchen. Da kann es schon einmal vorkommen, dass man von einer riesigen Meeresschildkröte begleitet wird - ein einzigartiges Erlebnis.

Es lohnt sich in vielfacher Hinsicht, dieses wunderbare Land mit seinen reichen Küsten zu bereisen. Wer das Abenteuer sucht und die Natur ganz pur genießen möchte, ist hier genau richtig. Das pure Leben an der reichen Küste hat großes Suchtpotenzial. Wer einmal hier war, kommt ganz bestimmt wieder zurück

Robert Loy, Kronen Zeitung

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