WM-Quali in Irland

Koller vertraut auch unerfahrenen Kräften

Sport
10.06.2017 13:11

Teamchef Marcel Koller ist am Samstag mit einer großen Portion Optimismus zum auch für seine eigene Zukunft so wichtigen WM-Qualifikationsspiel in Irland aufgebrochen. Der Schweizer vertraut auch den international noch unerfahrenen Spielern, die dem Druck aufgrund der zahlreichen Ausfälle am Sonntag ab 18 Uhr in Dublin standhalten sollen.

"Es ist wichtig, eine gewisse Ruhe zu haben und die Überzeugung, das auf den Platz bringen zu können", sagte Koller vor dem Abflug am Flughafen Wien-Schwechat. Ob dann 50.000 oder nur 5.000 Zuschauer im Stadion warten, spiele keine Rolle. "Das ist auch die individuelle mentale Qualität, die die Spieler haben müssen, dass sie wissen, dass sie das bringen können."

Viele Offensiv-Ausfälle
Koller muss zahlreiche wichtige Offensivakteure vorgeben - allen voran den gesperrten Marko Arnautovic. Von den vergangenen zwölf ÖFB-Länderspieltoren wurden zehn von Spielern erzielt, die Samstagmittag nicht mit an Bord des Teamcharters waren. Die Hoffnungen im Sturmzentrum ruhen nach dem Ausfall von Marc Janko auf Guido Burgstaller. Der Schalke-Angreifer hat in bisher zehn Länderspielen aber noch nicht getroffen.

"Er hat jetzt mehr Ruhe in seinem Spiel, auch vor dem Tor", sagte Koller über Burgstaller. Das sei für einen Goalgetter wichtig. "Wir sollten das aber nicht auf einen Spieler fokussieren. Es ist wichtig, dass jeder Tore schießen sollte, wenn er in die Position kommt." Zehn Großchancen werde man in Irland nicht erhalten. "Es heißt, nicht viele Möglichkeiten auszulassen. In einem Spitzenkampf heißt es, die erste zu nützen, oder sonst zumindest die zweite."

Nicht alles im Kopf
Welche Formation Österreichs WM-Chance am Leben erhalten soll , will Koller seinen Spielern erst am Sonntag bei der Abschlussbesprechung im Hotel verraten. "Ich habe noch nicht ganz alles im Kopf", erklärte der 56-Jährige. Durch die Optionen einer defensiven Dreier- und einer Viererkette hat er zumindest die Iren zum Grübeln gebracht.

"Es ist schon immer ein Vorteil, wenn man sich nicht vorgängig vorbereiten kann, wenn man nicht klar weiß, wer spielen könnte", meinte Koller. "Wir haben viele Positionen, die vielleicht auch anders besetzt sein werden durch Spieler, die noch nicht so oft gespielt haben." Sich darauf vorzubereiten und kurzfristig die Elf zu analysieren, sei für einen Trainer schwierig.

Zu den arrivierten Kräften könnten sich auf dem linken Flügel etwa Florian Kainz oder im zentralen Mittelfeld Florian Grillitsch in die Startformation gesellen. Die beiden in der vergangenen Saison bei Werder Bremen engagierten ÖFB-Zimmerkollegen haben bisher jeweils erst ein Länderspiel absolviert. "Es ist auch so, dass da Konkurrenz ist, dass jeder etwas zeigen möchte", sagte Koller über seinen ausfallsbedingt neu durchgemischten Kader.

Gutes Gefühl
Von der EM vor einem Jahr in Frankreich sind aktuell nur noch zehn Mann im 23-köpfigen Aufgebot. Koller bleibt dennoch sehr optimistisch. "Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert. Jetzt geht es darum, das im Spiel zu zeigen." Übertrieben sei die Zuversicht nicht. "Es ist ein gutes Gefühl, dass sie gut trainiert haben. Es ist wichtig, das mitzunehmen, aber nicht zu übertreiben. Das ist aus meiner Sicht auch nicht der Fall."

Die martialischen Worte von Irlands Co-Trainer Roy Keane, der den Österreichern auf dem Platz einen "Krieg" angekündigt hatte, wollte Koller nicht überbewerten. "Ich halte nicht viel davon, wenn man so kriegerische Worte benützt." Die körperbetonte Spielweise und Zweikampfstärke der Iren sei nichts Neues. "Darauf haben wir das Team vorbereitet. Und es gibt ja noch einen Schiedsrichter, der eingreifen kann und sollte, wenn es zu intensiv werden sollte."

Aus der Ruhe wollen sich die Österreicher von all den Nebengeräuschen und auch dem Hexenkessel im Aviva Stadium nicht bringen lassen. "Wir wollen in jedes Spiel gehen, um zu gewinnen", erklärte Koller. "Ob auswärts oder zu Hause spielt keine Rolle." Nach dem Auftritt in Dublin steht dem ÖFB-Team in der WM-Qualifikation am 2. September ein nächstes schweres Spiel in Wales bevor.

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(Bild: KMM)



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